Jäger und Gemeinde Neuried uneins über die Rehwildjagd
Für die Rehwildjagd in Neuried gibt es noch keine neue Zielvereinbarung. Weitere Gespräche sollen konkrete Ergebnisse bringen.
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Förster Gunter Hepfer schlug für einige Reviere höhere Abschusszahlen vor. Einige Jäger hielten diese für zu hoch. Auf Vorschlag von Bürgermeister Tobias Uhrich wird Hepfer nochmals mit den Jagdpächtern ins Gespräch gehen, um eine Übereinkunft zu erreichen.
Hepfer führte zunächst aus, dass das neue Verbissgutachten das Ergebnis gebracht habe, dass mehrere Baumarten unter zu starkem Verbiss durch das Rehwild leiden. Das seien zum Beispiel Hainbuchen, Linden und Kirschen, in besonderem Maße aber Eichen. Gerade die Eichen seien besonders wichtig, um den Wald klimaresistent umzubauen. Ohne die Tätigkeit der Jäger könne keine vernünftige Naturverjüngung erzielt werden. Hepfer: "Wir brauchen die Unterstützung der Jäger, sonst funktioniert das nicht." In manchen Revieren müssten die Abschusszahlen moderat, in anderen Revieren stark erhöht werden. Wobei das Landratsamt vorgebe, dass moderat eine Erhöhung um 25 Prozent heiße und stark eine Erhöhung um 50 Prozent. Ralf Wendle, Ausschussmitglied der Freien Wähler, aber auch Jäger, wandte ein, dass die Jagd auf Rehwild schwierig geworden sei, weil sie nachts verboten und in der Zeit der Dämmerung auch kein Nachtsichtgerät erlaubt sei. Darüber hinaus müsse man das Fallwild (vulgo: überfahrene Tiere) anrechnen, weil es viel Arbeit mache und das Fleisch oft nicht zu verwenden sei. Solche Tiere wollte Hepfer nicht als Abschüsse gezählt wissen. Auch Helmut Roth, Ortsvorsteher von Ichenheim und ebenfalls Jäger, betonte, dass die Rehwildjagd schwierig geworden sei: "Die Reviere sind sehr unterschiedlich und wenn wir die Zahlen um 30 Prozent erhöhen, geht das nur, wenn wir das Fallwild dazu zählen." Er sprach sich dafür aus, nochmals ins Gespräch zu gehen.
Thomas Eble (FW), Ortsvorsteher von Schutterzell, sagte, dass die Abschusszahlen im dortigen Revier von 20 auf 25 Rehe erhöht werden sollen. "Bei uns hat vor allem für Unmut gesorgt, dass das Fallwild herausgerechnet worden ist. Wir sollten froh sein, dass wir überhaupt noch Jagdpächter haben." Hepfer antwortete, dass er durchaus sehe, dass die Jäger eine wichtige Funktion für den Wald erfüllen: "Wir brauchen die Jäger. Aber die Jäger sollten sich auch einmal in meine Position denken. Der Wald kommt vor dem Wild." Der Anteil von Wald in der Gemarkung liege nur bei 17 Prozent: "Wenn jetzt die Felder abgeerntet sind, drücken die Rehe in den Wald zum Äsen." Der Neurieder Wald sei zertifiziert. Wenn zu viel Verbiss festgestellt werde, könne das Zertifikat verloren gehen. Dann verliere die Gemeinde die Bundeswaldförderung. Letztlich sprach sich der Bürgermeister dafür aus, das Fallwild einzurechnen und mit den Pächtern nochmals ins Gespräch zu gehen, bevor Abschusszahlen vereinbart werden.
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