"In der Krise muss man flexibel sein"

DREI FRAGEN AN... Joey Kelly, der am 9. August beim Emmendinger Kultursommer von seinen Erfahrungen als Extremsportler erzählt.  

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Joey Kelly  | Foto: Promo
Joey Kelly Foto: Promo

Der Musiker und Extremsportler Joey Kelly kommt am 9. August nach Emmendingen. In einem Vortrag schildert er spannende und faszinierende Erlebnisse aus seinem abenteuerlichen Leben – von seiner Zeit bei der Kelly Family bis hin zu seinen Erfahrungen als Sportler. Noch gibt es Karten für den Vortrag. Annika Sindlinger telefonierte mit dem 47-Jährigen, der gerade wieder unterwegs ist.

. BZ: Herr Kelly, wie ist es für Sie, wieder auftreten zu dürfen? Macht es trotzdem Spaß, auch wenn alles etwas anders ist?

Kelly: Das ist ein schönes Gefühl. Ich freue mich sehr. Damit, dass alles etwas anders ist, habe ich kein Problem. Das ist wegen der momentanen Situation eben nicht anders möglich und für mich vollkommen in Ordnung. Wir wollen uns alle schützen und gerade Menschen, die gefährdet sind, haben ein Recht darauf, dass man sich richtig verhält. Ich möchte ja auch nicht meine Schwiegermutter anstecken, der es dann hinterher vielleicht sehr schlecht gehen könnte.

BZ: Sie haben an einem Nonstop-Radrennen durch die USA teilgenommen und sind bei minus 40 Grad zum Südpol gestapft. Gab es Situationen, bei denen auch Sie an Ihre Grenzen gestoßen sind?

Kelly: Ja, die gab es sehr, sehr oft. Ich habe oft daran gezweifelt, ob das noch klappt, ob ich das noch hinbekomme. Bei 500 Kilometern bei minus 40 Grad, 100 Kilometern zur Akklimatisierung und 400 als Wettkampf, ist man schon mit den Gedanken ganz bei sich und kommt an seine Grenzen. Auch bei den verschiedenen Wüstenläufen, Triathlons oder dem Race Across America, das Sie erwähnt haben, auf jeden Fall. Man muss willensstark werden und darf nicht aufgeben. Man muss sich die Kraft auch gut einteilen. Wichtig ist es auch, dass man ein cooles Team hat. Und man schafft es auch nur, wenn man sich selbst motiviert und nicht aufgibt.

BZ: Gerade ist Reisen für viele nicht möglich. Was halten Sie von sogenannten Microadventures vor der Haustür?

Kelly: Das finde ich sehr gut. Ursprünglich wollte ich dieses Jahr einen Nordpol-Marathon machen, der aber natürlich ausgefallen ist. Auch den Bonn- und Mainz-Marathon wollte ich machen, aber die konnten auch nicht stattfinden. Außerdem wollte ich mit einer Gruppe von 50 bis 100 Leute von München nach Venedig laufen. Aber das ist gerade nicht so angebracht. Deswegen habe ich umgestellt und laufe jetzt momentan in neun Tagen das Grüne Band entlang, das ist ein 1400 Kilometer langer Geländestreifen an der ehemaligen Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland. Das ist landschaftlich wunderschön, mit 150 Naturschutzgebieten. In der Krise muss man flexibel sein und sich sagen: Okay, wenn ich nicht zum Nordpol reisen kann, dann stelle ich mich halt um. Das Grüne Band wollte ich eigentlich erst in zwei oder drei Jahren machen, aber dann mache ich es eben jetzt. Jetzt passt es perfekt. In Deutschland kann ich ohne Probleme reisen und hier ist es auch wunderschön.

Joseph "Joey" Kelly (47) wurde als Mitglied der Kelly Family in den Neunzigern berühmt. Seit Beginn der 2000er ist er als Extremsportler weltweit unterwegs. Er reist in die abgelegensten Teile der Welt, um an Wettkämpfen teilzunehmen. Die Liste seiner Teilnahmen an Ironman- und Langstreckenläufen ist lang. Er ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt in der Nähe von Bonn.
Info: Emmendinger Kultursommer vom 31. Juli bis 9. August, Katholische Kirche St. Johannes in Emmendingen. Vortrag von Joey Kelly: Sonntag, 9. August, 20 Uhr. Tickets und weitere Infos: http://www.karoevents.de
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