Studie

Glaube ist vielen Jugendlichen unwichtig

Kirche und Glauben sind nach einer Studie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für viele junge Menschen weitgehend bedeutungslos.  

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Wie können junge Menschen erreicht werden?  | Foto: Carlotta Huber
Wie können junge Menschen erreicht werden? Foto: Carlotta Huber
Zwar gehören noch 61 Prozent der jungen Menschen einer der großen Kirchen an, ergab die am Montag auf der EKD-Jahrestagung in Würzburg vorgestellte Untersuchung. Aber nur noch 19 Prozent bezeichnen sich als religiös. Gott oder die Kirchengemeinde spielen für rund 5 Prozent noch eine Rolle. Die größte Bedeutung räumen die vom Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD befragten 19- bis 27-Jährigen sich selber, Familie, Freunden und Kollegen ein.

"Wir haben den Eindruck, dass wir es mit einer postchristlichen Generation zu tun haben", fasst Institutschef Gerhard Wegner die Ergebnisse zusammen. "Diese Generation lebt ein eigenständiges, glückliches Leben auch ohne uns als Kirche." Von einer Generation, die fast alle Brücken zur Kirche abgebrochen hat und ihr keine große gesellschaftliche Rolle zutraue, ist im Resümee der Studie die Rede. "Kirche muss sehen, dass die Gruppe der jungen Erwachsenen eigentlich so gut wie nichts mehr von ihr erwartet."

Um dennoch wieder mehr Anschluss bei jungen Menschen zu finden, präsentierte die EKD bei ihrer Tagung in Würzburg Konzepte zur Modernisierung. Verstärkt müsse die Kirche ihre Botschaft auf digitalem Weg transportieren, lautete ein Vorschlag. Kirche brauche neue Orte der Gemeinschaft und müsse ihre Botschaft in einer für junge Menschen verständlichen Sprache transportieren. Auch die Kirchenmusik müsse den Ton der jungen Generation treffen. Endlich müssten die leitenden Kirchengremien jungen Menschen mehr Mitgestaltung einräumen, so eine Mahnung an die EKD-Synode.

Was das Thema sexuellen Missbrauch anbelangt, so will die EKD nun auch – wie die katholischen Kirche – Wissenschaftler beauftragen, um das Ausmaß der Gewalt in ihren eigenen Reihen aufzuzeigen und spezielle Risikofaktoren aufzudecken. Das kündigte EKD-Synodenpräses Irmgard Schwaetzer zu Beginn der viertägigen Beratungen des Kirchenparlaments in Würzburg an. Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm bat die Opfer sexuellen Missbrauchs um Vergebung und forderte eine "Null-Toleranz gegenüber Tätern und Mitwissern". Dafür stehe die evangelische Kirche in der Pflicht.
Schlagworte: Heinrich Bedford-Strohm, EKD-Synodenpräses Irmgard Schwaetzer, Gerhard Wegner
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