Fantasievolles Zusammenspiel von Farben und Formen
Abstrakte Bilder zeigt Gabriele Ewels-Hurka in der Rathausgalerie. Ihre Ausstellung verbindet die Wirkungskraft der Farben mit geometrischen Formen.
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Zur ersten von sechs Ausstellungen in der Rathausgalerie in diesem Jahr begrüßte Kulturamtsleiter Dario Rago einen kleinen, aber interessierten Kreis von Kunstfreunden. Rago sprach von einem "bunten und ungemein erfrischenden Start in das Jahr" und einem "Farbtupfer in der grauen Jahreszeit". Und er stellte die Künstlerin vor: Die aus Freiburg stammende frühere Gymnasiallehrerin, die in Wittnau lebt, begann ihr künstlerisches Schaffen als Autodidaktin in den 1990er Jahren. Ihr Interesse gelte der Wirkung der Farben und deren Eigendynamik und Kombination. Dies gehe über die reine Form der Malerei hinaus bis in Collagen und Arbeiten auf Holz. Rago hob die großzügige Hängung hervor, in der die Werke räumlich gut zur Wirkung kämen. Näher auf Ewels-Hurkas Kunst ging der Ehemann der Künstlerin, der Publizist, Autor und Kunstkritiker Herbert M. Hurka, ein. Die Malerin lasse sich auf das Eigenleben der Farben ein, sie arbeite mit streng abgegrenzten Feldern. Ähnlich wie in der Konkreten Kunst bauten sich ihre Bilder aus geometrischen Grundformen auf: Geraden, Flächen, Winkeln, Kuben, Quadern, Kreisen. Doch im Gegensatz zum Programm der Konkreten Kunst könne man in diesen Arbeiten auch gegenständliche Formen assoziieren, entfalteten sich darin Formen, die über das Abstrakte hinausgehen.
Für die Schau hat die Malerin mehr als 30 Bilder ausgewählt, meist neue aus den vergangenen zwei Jahren in Acryl auf Leinwand. Die Rathausgalerie mit ihrer besonderen Architektur findet die Künstlerin "optimal" für ihre Bilder. Es ist spannend, zu sehen, wie nuanciert Ewels-Hurka die Farbtöne einsetzt und in immer neuen Kombinationen miteinander "agieren" lässt und wie sie die Strenge, Reduktion und elementare Einfachheit der geometrischen Formen und der Farbfeldmalerei überraschend aufbricht.
Im "Wolkenbahnhof" scheinen die Elemente wie imaginäre Fahrzeuge durch den Raum zu schweben. In "Architektur" wölben sich Halbkreise wie Kuppeln von Gebäuden. Manchmal tauchen auch Figuren oder Organisches inmitten der konstruktiven Welt auf: eine Pflanze oder ein Zebra, dessen Streifen sich in das Linienmuster der Komposition einfügen. "Das Schlangenei" fällt durch verschlungene ovale Formen auf. Dass die Malerin lockerer und luftiger in der Formensprache wird, zeigen Beispiele wie "Jonglierkunst" mit spielerisch zusammengefügten Kreisen und Rechtecken und die "Farbmoleküle" in schwebenden Kreisen. Auch in "Circus Game" jongliert sie geschickt mit Formen und Farben.
Sehenswert als fantasievolle Variationen dieser "Farbenkunst" sind die Collagen wie "Haute Couture", die kleine Geschichten erzählen, die Kleinformate in Galerierahmen sowie die farbigen Holzkuben und Stäbe in Vitrinen. Beim Kolorit lässt sich die Malerin vom Bauhaus, aber auch von Eindrücken aus der Warenwelt, dem Alltag und der erlebten Umwelt inspirieren. Es sind leuchtende, kräftige Farben, die einen richtig "anspringen".