Fußball-EM
Fanbetreuerin: "Es ist toll, dass die Fans so viel investieren"
Katharina Haberstock aus Freiburg ist als Fanbetreuerin bei der Europameisterschaft in Frankreich dabei. Im BZ-Interview erzählt sie, was sie bisher erlebt hat.
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Für die deutsche Nationalmannschaft steht das letzte Vorrundenspiel an, dann trifft Jogis Elf in Paris auf Nordirland. Schon seit dem EM-Start ist Katharina Haberstock vom Jugendhilfswerk Freiburg als Fanbetreuerinnen an den Spielorten. Im Interview mit Sina Gesell erzählt sie, was sie bisher erlebt hat und wie die Fans so drauf sind.
Haberstock: Die Fans wollen beispielsweise wissen, wie man am besten zum Stadion kommt oder wo man gut essen kann. Und auch wir wollen vieles von ihnen wissen. Der Austausch macht einfach Spaß, egal mit welcher Nation. Vor allem erfahren wir Fanbetreuer immer wieder, wie viel die Leute auf sich nehmen. Manche reisen extra zu jedem Deutschlandspiel an. Es ist schon toll, dass die Fans so viel investieren, sowohl an Zeit als auch an Geld. Da ich früher selbst Fußball gespielt habe, kann ich nachvollziehen, warum das für manche so wichtig ist.
BZ: Nicht alle Fans sind allerdings friedlich. Es gab ja auch schon Krawalle. Haben Sie die mitbekommen?
Haberstock: Als deutsche Hooligans in Lille randaliert haben, waren wir schon recht nah dran. Aber das waren Randerscheinungen, von gewaltbereiten Fans ist ansonsten wenig zu sehen. Die meisten Fans, die hier sind, wollen gemeinsam Fußball schauen und die EM genießen. Auch Fans aus Freiburg habe ich schon getroffen. Aber selbst Engländer oder Polen kommen an unseren Stand, nehmen einen Deutschland-Pin mit und freuen sich über den Austausch. Fans aus Wales, Irland, Nordirland und England sind schon gemeinsam singend durch die Straßen gelaufen. Das ist schon etwas Außergewöhnliches. Schließlich geht es nicht immer so friedlich zu, wenn verschiedene Nationen aufeinandertreffen.
BZ: Ist die Terrorangst noch spürbar?
Haberstock: Natürlich gibt es viele Sicherheitsvorkehrungen. Ob die jetzt aber aus der Angst vor Terroranschlägen rühren, weiß ich nicht. Wenn man in die Fanzone am Eiffelturm will, wird man mehrmals kontrolliert. Oder vorhin, als ich beim Louvre war, habe ich auch bewaffnete Soldaten gesehen. Sie zeigen schon Präsenz, aber zurückhaltend.
BZ: Können Sie sich eigentlich die Spiele anschauen?
Haberstock: Wir sind mit unserer mobilen Fanbotschaft ja immer an den Orten, an denen Deutschland als nächstes spielt. Ein Teil der Fanbetreuer geht ins Stadion, der andere Teil ist in der Stadt unterwegs. Beim Deutschland-Polen-Spiel war ich in der Fanzone und habe dort geguckt. Aber egal ob in der Stadt oder im Stadion: Ich bekomme schon was mit von den Spielen. Ein Auge habe ich auf das Spielfeld, das andere auf die Zuschauer.
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