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Videoprojektion bei der Verleihung des Henri-Nannen-Preises 2013 in Hamburg. Foto: Sven Hoppe/dpa
Wie viel Vertrauen haben junge Leute in traditionelle Medien? Unsere JuZ-Autorin hat sich darüber ihre Gedanken gemacht.
Meiner Meinung nach ist das ganze "Lügenpresse"-Geschrei völliger Schwachsinn. Laut geworden sind diese Vorwürfe einhergehend mit einer riesigen politischen Diskussion. Wer seine Ansichten in den Medien nicht widergespiegelt oder unterstützt findet, tut sich leicht, darin alle Medien pauschal als parteiisch und Verbreiter von Lügen zu beschimpfen. Aber jemandem, der vorgibt, gegen parteiische und reißerische Berichterstattung einzustehen und sich dann einer Facebookgemeinschaft namens "Lügenpresse" anschließt, in deren Kommentarsektion unter anderem vom "afro-arabischen Abschaum" und "ausländischem Dreckspack" zu lesen ist, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Gerade Lokalzeitungen und Nachrichtensendungen in Fernsehen und Radio gegenüber sind die Vorwürfe geradezu unverschämt, da diese doch in erster Linie als reines Informationsmedium fungieren und nicht mit reißerischen Schlagzeilen und populistischen Phrasen ihr Publikum anlocken wollen. Klar, kann nie über alles berichtet werden und jeder Reporter ist ein Individuum mit Ansichten und Meinungen und – wie jeder andere Mensch auch – nicht hundertprozentig objektiv, dennoch handelt es sich um Menschen, die ihr Handwerk beherrschen und sehr wohl zwischen einem Meinungstext und einer auf Fakten basierenden Berichterstattung unterscheiden.
Außerdem steht es jedem, der den Verdacht hat, an eine zensierte oder nur aus bestimmten Blickwinkeln beleuchtete Information geraten zu sein, frei, sich aus anderen Quellen über das Thema zu informieren. Wer dann alle Quellen ausgeschöpft hat und noch immer nicht das gefunden hat, wonach er sucht oder was seine Ansichten untermauert, kann entweder sämtlichen Medien vorwerfen, alle unter einer Decke zu stecken oder sich Facebook-Gemeinschaften anschließen, und seiner Frustration Luft machen. Übrigens wird es sicher auch einige Menschen geben, die mich als Jugendredaktionsmitglied für parteiisch und nicht geeignet halten, einen Text zu diesem Thema in die Zeitung zu setzen. Aber nur zur Info: Es handelt sich hier um einen Meinungstext.
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