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Als ich ein kleiner Bub war, brachte das Christkind zu Weihnachten immer eine Modelleisenbahnanlage. Und die wuchs Jahr um Jahr, war halb so groß wie unser Wohnzimmer. Ganz oft stand mein Vater an den Trafos und ließ die Züge rollen, rangierte mit den Lokomotiven. Und hörte oft gar nicht mehr auf mit dem Spielen. Bis es mir zu doll wurde. Da krabbelte ich unter das große Brett, auf dem die Anlage stand – und zog den Stecker aus der Steckdose. Nichts ging mehr – mein Vater musste lachen. Heute bin ich viel älter als mein Vater damals und spiele noch immer gerne. Manche Spielsachen sammle ich sogar: Brettspiele – und immer noch Spielzeugeisenbahnen. Viele andere Erwachsene tun es mir gleich. Warum das so ist? Warum Menschen, wenn sie die Kindheit längst hinter sich haben, sich so an Spielzeug erfreuen können? Vielleicht, weil sie damit ein bisschen zurückholen können von dieser Zeit. Und weil sie dabei ihren Alltag für kurze Zeit vergessen können. Und neue Energie schöpfen. Der berühmte deutsche Dichter Friedrich Schiller schrieb: Der Mensch "ist nur da ganz Mensch, wo er spielt". Heute würde ich meinem Vater wohl nicht mehr einfach den Strom abdrehen...
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