Einmal durchkitzeln, bitte
Das ist ja gar keine Spinne: Warum wir erleichtert loslachen, wenn uns jemand an die Fußsohlen geht
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Aber warum lachen wir eigentlich, wenn wir gekitzelt werden? Weil wir denken, dass eine Gefahr droht. Wenn uns etwas an besonders empfindlichen Stellen wie dem Bauch, den Fußsohlen oder unter den Achseln berührt, schrillen die Alarmglocken. Schließlich könnte das Gefühl ja auch von einer Schlange oder den haarigen Beinen einer Spinne ausgelöst werden. Das Gehirn braucht eine Minisekunde, ehe es merkt: Puh, falscher Alarm. Wir sind erleichtert und lachen.
Genau diese Gefahrenmeldung ist der Grund, weshalb wir uns nicht selber kitzeln können. Ein Teil von unserem Gehirn, das Kleinhirn, weiß, welche Bewegung unser Körper als Nächstes machen wird. Schicken wir die Hand zur Fußsohle, um uns dort zu kitzeln, meldet das Kleinhirn an einen anderen Teil des Gehirns, das Großhirn: "He, keine Panik, gleich krabbelt was am Fuß, aber kein Grund zur Sorge, das sind wir selber." Das Großhirn meldet also keinen Alarm, weil es keine überraschende Berührung mehr ist. Wäre das nicht so, würden wir zum Beispiel ständig von unserer eigenen Kleidung gekitzelt werden. Weil wir aber wissen, dass wir einen Pullover anhaben und dass der sich bewegen wird, wenn wir den Arm heben, kitzelt es nicht. Wer sich selber kitzeln will, der muss also sein Gehirn austricksen. Und das ist ziemlich unmöglich. Wissenschaftler haben zwar mal einen Kitzelautomaten gebaut. Das ist ein Roboter, der ganz zufällig über die Fußsohlen des Kitzelopfers streicht. Aber das gilt nicht wirklich als "sich selber kitzeln".
Wer was zu lachen haben will, muss sich also von anderen kitzeln lassen. Dabei gilt: Je lieber ihr den Menschen habt, der euch kitzelt, umso mehr müsst ihr lachen. Denn bei jemandem, den ihr nicht leiden könnt, schaltet das Gehirn nicht so schnell von "Gefahr" auf "Spiel" um.
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