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Echt clever, diese Pflanze: Was der Löwenzahn alles kann
Erst knallgelb leuchtende Blüten, dann zarte weiße Schirmchen, die sich ganz einfach davonpusten lassen – der Löwenzahn ist ein Verwandlungskünstler. Wie macht er das nur?
Sa, 27. Mai 2023, 7:00 Uhr
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Den einen Löwenzahn gibt es eigentlich gar nicht. Löwenzahn ist der Name einer Pflanzengroßfamilie, die auf der ganzen Welt wächst. Die Pflanze, die wir als Löwenzahn kennen, gehört zum Familienteil "Gewöhnlicher Löwenzahn", und sie hat eine Menge Geschwister. Unser Löwenzahn also, der gerade überall auf den Wiesen zu sehen ist, ist eigentlich ein Zeichen dafür, dass es diesen Wiesen gar nicht so gut geht. "Löwenzahn wächst nämlich meist dort, wo der Boden überdüngt ist", sagt die Biologin Alexandra Böminghaus. Sie arbeitet an der Universität Freiburg und kennt sich gut mit Pflanzen aus. Vielen Blumen schaden gedüngte Böden, sie können dort nicht gut wachsen. Der Löwenzahn wiederum mag solche Böden. "Deshalb wird man auf einer Wiese mit viel Löwenzahn nur wenige andere Arten und keine seltenen Pflanzen finden", sagt Alexandra Böminghaus.
Der Löwenzahn aber, der fühlt sich dort wohl. Und damit auch keiner auf die Idee kommt, ihn zu vertreiben, hat er sich einige Sachen einfallen lassen. Zum Beispiel eine richtig lange Wurzel, die wie ein langer Pfahl tief in die Erde ragt – daher der Name Pfahlwurzel. Sie kann locker einen Meter lang werden. In ihr speichert der Löwenzahn eine Menge Energie. Wenn jemand seine Blüte abschneidet oder abknabbert – Hallo, Kuh! –, dann nutzt der Löwenzahn die Kraft aus der Wurzel und lässt eine neue wachsen. Dabei helfen ihm auch die Blätter, die wie eine Rosette ganz flach am Boden anliegen. Die erwischt kein Rasenmäher beim Drüberfahren, und auch vorm Kuhmaul ist der Löwenzahn so sicher. "Weil er selbst dann wieder austreiben kann, wenn er alle Blüten und Stängel verloren hat, ist sein Überleben so gesichert", sagt Alexandra Böminghaus.
Und natürlich, weil er diesen fantastischen Trick mit der Pusteblume beherrscht: Ein paar Tage blüht eine herrlich gelbe Blüte, dann schließt sie sich und – tadaaaa – es entstehen viele kleine Schirmchen, die eine Kugel bilden. Wie das funktioniert, lässt sich erkennen, wenn man eine Löwenzahnblüte mit einem scharfen Messer durchschneidet. Lasst euch dabei bitte von einem Erwachsenen helfen. Im Inneren der Blüte sieht man unzählige kleine Blüten. Es ist wie ein Korb voller kleiner Blüten, die eine große bilden – der Löwenzahn gehört zu der Familie der sogenannten Korbblütler. "Von denen können einige solche Schirmchen bilden wie der Löwenzahn, so ungewöhnlich ist das gar nicht", sagt Alexandra Böminghaus. In der halbierten Löwenzahnblüte befinden sich am Boden kleine weiße oder auch schon hellbraune Knubbel – das sind die Samen. An ihnen verlaufen lange schmale Stiele nach oben zu einer weißen Masse, die vielleicht sogar schon als Puschel zu erkennen ist. Das hängt davon ab, wie reif die Blüte ist. Die Samen, die schmalen Stiele und auch die Puschel wachsen schnell, dabei wird das feine gelbe Blütenblatt nach oben weggeschoben. Es vertrocknet und wird abgeworfen, wenn sich die Blüte als Pusteblume öffnet.
Die Schirmchen sind also von Anfang an da, sie müssen nur noch ein wenig wachsen und reifen, ehe sie ihre Reise antreten können. Die kann richtig weit sein. Bis in eine Höhe von zehn Kilometer kann so ein Schirmchen segeln, wenn es einen guten Wind erwischt. Es hängt sich auch gerne an Fell oder Kleidung fest oder schwimmt – es ist nämlich wasserdicht – eine Weile auf einem Fluss mit. Auf diese Weise hat der Löwenzahn nach und nach die ganze Welt erobert.
Mehr dazu:
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