Die Irish-Coffee-Society
Südafrika zehn Jahre nach dem Ende der Apartheid: Unten der große schwarze Bodensatz, oben weiße Creme mit ein paar Schokostreuseln? / Von Johannes Dieterich.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Hier also ist das Paradies. "22 Killarney Road - Paradise" steht in dezenter Leuchtschrift an der drei Meter hohen Mauer, die das riesige Anwesen umfasst. Die Killarney Road kennen wir bereits aus der südafrikanischen Monopoly-Version: Sie ist dort dunkelblau als letzte Straße vor dem Los zu finden. Das Tor zum Paradies ist aus feinstem Edelstahl.
Der Vorhof zum himmlischen Refugium à la Südafrika wird von einer Garagenflucht mit einem halben Dutzend deutsch-amerikanischer Limousinen flankiert, am gläsernen Hauptportal prangt ein goldener Löwenkopf. "Der Name stammt von mir", lacht Robert Gumede, als er uns über einem am Boden ausgestreckten Gepardenfell empfängt: "Hier ist das Paradies des neuen Südafrika." Im Innenhof der vier Millionen Euro teuren Villa speien Bronzedelphine Wasserfontänen in den Swimmingpool, der Hausmeister kehrt den Tennisplatz, ein Gärtner gießt Rosen.
Robert Gumede, einer der reichsten schwarzen Geschäftsleute in Südafrika, bewegt sich in den Zimmerfluchten seines neuen Heimes, als ob es für ihn nie etwas anderes gegeben hätte. Dabei begann das irdische Dasein des heute 40-Jährigen eher beengt: Robert wuchs im Kreis einer vier Erwachsene und elf Kinder zählenden Großfamilie auf, im Schwarzenghetto des Provinzstädtchens Nelspruit in einem Zweizimmerhäuschen. Um sich und seinen Geschwistern eine Schulausbildung zu ermöglichen, ging Pennäler ...