Er war erster grüner Außenminister und streitbar mit Blick auf die Rolle der Bundeswehr. Heute sieht Joschka Fischer die rot-grüne Russlandpolitik als Fehler und gibt Europa nur als militärische Großmacht eine Zukunft. Ein Interview.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
BZ: Herr Fischer, als Außenminister haben Sie Putin 2001 bei dessen erstem Deutschlandbesuch als russischer Präsident begrüßt. Es gibt ein Foto vom Handshake: Sie lächeln aufgesetzt, er verschlagen.
Fischer: Ich erinnere mich.
BZ: US-Präsident George Bush sagte einst, er habe in Putins Augen dessen Seele gesehen und vertraue ihm. Später will Joe Biden zu Putin gesagt haben, da sei keine Seele. Und Robert Gates – erst Bushs und dann Barack Obamas Verteidigungsminister – sah dort einen "eiskalten Killer". Was sahen Sie in Putins Augen?
Fischer: Ich habe nie den Kontakt zu anderen Staatsführern am ersten Blick ausgerichtet. Mich hat zwar interessiert, wie der Gegenüber tickt. Aber wichtiger war mir der intellektuelle Hintergrund: Was treibt ihn an? Das Denken war für mich ...