Russland

Die historischen Hintergründe der Krimkrise

Wie ist Putins Handeln zu verstehen? Ein Interview mit dem russischen Historiker Wladislaw Zubok über die geschichtlichen Hintergründe der Krimkrise und die Bedeutung Europas für Russland.  

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Machtbewusstes Russland: Militärparade...stags des Siegs über Nazi-Deutschland   | Foto: dpa/BZ
Machtbewusstes Russland: Militärparade am 9. Mai anlässlich des Jahrestags des Siegs über Nazi-Deutschland Foto: dpa/BZ
Die deutsche Wiedervereinigung 1990 und der Zerfall der Sowjetunion gut ein Jahr später haben Russlands Präsidenten Wladimir Putin geprägt, argumentiert der russische Historiker Wladislaw Zubok. Auch der Konflikt in der Ukraine rühre daher. Um die Krim hätten Moskau und Kiew schon wenige Wochen nach der Unabhängigkeit 1992 gestritten. Mit Zubok, der an der London School of Economics lehrt, sprach BZ-Redakteur Dietmar Ostermann.
BZ: Herr Zubok, Sie haben eine Linie gezogen vom Fall der Berliner Mauer 1989 bis zu den aktuellen Ereignissen in der Ukraine. Wo ist die Verbindung?
Zubok: Die heutigen politischen Entscheider in Moskau, Putin eingeschlossen, haben die Ereignisse damals erlebt und sind von ihnen stark geprägt. Besonders von der Art, wie Deutschland von November 1989 bis Oktober 1990 wiedervereinigt wurde und vom Kollaps der Sowjetunion Ende 1991. Diese Leute haben erlebt, wie relativ schnell die Sowjetunion ihre strategischen Positionen in Europa aufgegeben hat. Und sie tat es nach Ansicht vieler ...

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