EU bietet Trump einen Freihandelsdeal an

Trumps XXL-Zollpaket sorgt weltweit für ein Börsenbeben. Während sich damit auch der Druck auf die deutschen Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD erhöht, schlägt die EU-Kommission den USA einen Kompromiss vor.  

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Die Chefin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, will mit Trump verhandeln – und droht ihm gleichzeitig. Foto: Virginia Mayo (dpa)
Im Zollstreit mit den USA bemüht sich die EU um Deeskalation. Brüssel bietet den USA eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter an. Trotz der Zollentscheidungen von US-Präsident Donald Trump sei die EU bereit zu verhandeln, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Dem Vernehmen nach wurde das Angebot vor Trumps Zollentscheidungen unterbreitet und zuletzt am Freitag erneuert. Auf Nachfrage ergänzte von der Leyen, vor allem das Thema Freihandel für Autos sei mehrfach auf dem Tisch gewesen, es habe allerdings keine adäquate Antwort gegeben.

Von der Leyen machte deutlich, dass die EU an möglichen Gegenmaßnahmen für den Fall eines Scheiterns der Gespräche festhält. Diese waren auch Gegenstand von Beratungen der EU-Handelsminister. Nach diesem Treffen erklärte der zuständige EU-Kommissar Maros Sefcovic: Die EU wolle am Dienstag kommender Woche erste Vergeltungsmaßnahmen für die US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in Kraft setzen. Bei ihnen geht es um die bereits seit längerem geplante Wiedereinführung von EU-Sonderzöllen auf US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter. Eine endgültige Einigung auf diese Liste solle diesen Mittwoch erfolgen.

Als Reaktion auf das von Trump vergangene Woche vorgelegte XXL-Paket von Importzöllen gingen am Montag die Börsen weltweit auf Talfahrt. Der deutsche Leitindex Dax stürzte zeitweise um über zehn Prozent ab. Bis Handelsschluss reduzierte sich der Verlust auf etwa vier Prozent.

Trotz der weltweiten Talfahrt an den Börsen drohte Trump am Montag mit einer weiteren Erhöhung der Zölle gegen China um noch einmal 50 Prozent. Er gebe Peking bis Dienstag Zeit, die Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent wieder zurückzunehmen, schrieb der US-Präsident auf seiner Plattform Truth Social. Sonst würden seine neuen Zölle am Mittwoch in Kraft treten.

In Deutschland sehen sich Union und SPD angesichts der Turbulenzen in der Weltwirtschaft unter verschärftem Einigungsdruck bei ihren Koalitionsverhandlungen. "Jetzt müssen alle springen", sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Die Entwicklung mache umso deutlicher, "dass wir schnell zu Ende kommen müssen", sagte Saarlands Regierungschefin Anke Rehlinger (SPD). Die Lage an den internationalen Aktien- und Anleihemärkten sei dramatisch und drohe, sich weiter zuzuspitzen, schrieb der mögliche neue Kanzler Friedrich Merz auf X. "Es ist deshalb dringlicher denn je, dass Deutschland so schnell wie möglich seine internationale Wettbewerbsfähigkeit wiederherstellt."
Schlagworte: Donald Trump, Friedrich Merz, Anke Rehlinger
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