"Die Bereitschaft zur Integration ist groß"

Rund 70 Migranten haben sich beim Treffen des Lahrer Freundeskreises Flüchtlinge zum Thema Berufsausbildung informiert. Zu Gast war die "Kümmerin" der IHK, die sich vom Willen der Geflüchteten beeindruckt zeigte.  

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Julia Gauerhof von der IHK im Gespräch mit Gästen des Café International  | Foto: Freundeskreis Flüchtlinge
Julia Gauerhof von der IHK im Gespräch mit Gästen des Café International Foto: Freundeskreis Flüchtlinge
Der Freundeskreis Flüchtlinge Lahr bietet im Café International jeden Freitagnachmittag verschiedene Angebote an. Beim jüngsten Treffen ging es laut einer Mitteilung um Informationen zur Berufsausbildung, die ein wesentlicher Schritt zur Integration von Migranten ist. Julia Gauerhof von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südlicher Oberrhein stellte das "Kümmerer"-Programm vor – rund 70 Gäste waren ins Café am Doler Platz 7 gekommen.

Im Fokus standen Information und Beratung zur dualen Berufsausbildung. Die "Kümmerin", die bei der IHK am Standort Lahr die berufliche Integration von ausländischen Menschen unterstützt, habe wichtige Impulse gesetzt. "Das Interesse an unseren Angeboten ist groß", wird Julia Gauerhof in der Mitteilung der IHK zitiert. Bereits bei einem vergangenen Termin habe sie zusammen mit ihrer Kollegin Katharina Beckmann von der Handwerkskammer Freiburg zahlreiche Fragen beantwortet – die Anwesenden hätten einen großen Bedarf an Beratung. Auch wenn Beckmann dieses Mal nicht mit dabei sein konnte, sei der Austausch erneut intensiv gewesen. Dank der sprachlichen Unterstützung durch die freiwilligen Übersetzer Muhammed Ertekin (Türkei) und Arkan Azarniousch (Iran) konnten viele Gespräche erfolgreich geführt werden, heißt es weiter.

Besonders zwei Themenbereiche wurden dabei häufig diskutiert: Zum einen fehle es vielen jungen Geflüchteten an der für eine Ausbildung notwendigen sprachlichen Qualifikation auf einem fortgeschrittenen Niveau (B1 oder B2). Ohne diese Grundlage sei es schwer, sich für eine Ausbildung zu qualifizieren oder die Anforderungen in der Berufsschule zu bewältigen. Zum anderen beschäftige ältere Geflüchtete die Frage, wie ihre im Herkunftsland erworbenen Qualifikationen und Berufserfahrungen in Deutschland anerkannt werden können. Julia Gauerhof verwies in diesem Zusammenhang auf die Beratungs- und Unterstützungsangebote, die den Geflüchteten zur Verfügung stehen. Adressen und Kontakte wurden notiert, um diese Ressourcen weiter nutzen zu können.

Die Arbeit von Fachleuten wie Julia Gauerhof ist Teil des Programms "Integration durch Ausbildung-Perspektiven für Zugewanderte", das vom Land Baden-Württemberg gefördert wird. Ziel ist es, Geflüchtete und andere Zugewanderte auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt zu begleiten und so langfristig ihre gesellschaftliche Integration zu unterstützen. "Das Programm zeigt, wie wichtig individuelle Betreuung und gezielte Beratung sind, um hier konkrete Fortschritte zu erzielen. Die positive Einstellung der Geflüchteten und der Wille sind beeindruckend", findet Gauerhof. "Sie verdeutlichen, wie groß die Bereitschaft ist, sich in die deutsche Gesellschaft einzubringen und einneues Leben aufzubauen. Solche Veranstaltungen machen Hoffnung und zeigen, dass berufliche und private Integration mit gegenseitigem Engagement gelingen kann."
Schlagworte: Julia Gauerhof, Katharina Beckmann, Arkan Azarniousch
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