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Offenburg

Demonstranten beklagen zu wenig und zu schlecht bezahltes Personal am Ortenau-Klinikum

Rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich aufs Rad geschwungen, um mit DGB und Verdi für ein "faire und gutes Gesundheitssystem" zu demonstrieren: Kritik an der Agenda 2030.  

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Demonstranten vor dem Ortenau-Klinikum am Ebertplatz Foto: Ralf Burgmaier
Die Agenda 2030, also die Konzentrierung der Ortenauer Gesundheitsversorgung von neun auf vier Standorte, wie sie der Kreistag 2018 beschlossen hat, ist altbekannt. Doch erst jetzt, da durch die Corona-Krise strukturelle Probleme des Ortenau-Klinikums wie zum Beispiel der eklatante Personalmangel und die damit verbundene Arbeitsverdichtung noch krasser zutagegetreten sind, entdecken der Deutsche Gewerkschaftsbund und die fürs Klinikum zuständige Gewerkschaft Verdi die Nöte der Beschäftigten dort. Am Donnerstagabend gab es deshalb eine kleine Fahrraddemo vom Fischmarkt zum Josefsklinikum und zum Klinikum am Ebertplatz.

Die staatliche Prämie für die Klinikum-Mitarbeiter gibt es nicht, die des Arbeitgebers falle geringer aus

Simone Peter, Personalrätin des Klinikums, sprach von Engpässen an Schutzkleidung zu Beginn der Corona-Krise, von einer vierwöchigen Urlaubssperre und dem Umstand, dass etliche Kolleginnen und Kollegen ihren diesjährigen Urlaub immer noch nicht hätten nehmen können, von anstrengenden Zehn-Stunden-Schichten, ganzen Abteilungen, die wegen der Corona-Priorisierung geschlossen und die Kolleginnen hier- und dorthin versetzt worden seien. Es sei hoher Druck auf die Beschäftigten aufgebaut worden, die Politik hätte diese alleine gelassen. Die 1500 Euro Prämie des Bundes hätten Klinikum-Beschäftigte nicht bekommen. Die Prämie des Arbeitgebers Ortenau-Klinikum für die Beschäftigten, die der Kreistag im September beschließen soll, werde geringer ausfallen. Dabei brauche es dringend eine Aufwertung, wolle man weiterhin Nachwuchs für einen Beruf im Gesundheitswesen begeistern.

Mehr als 100 neue Mitglieder bei Verdi aus der Klinikum-Belegschaft

Michael Herbstritt von Verdi berichtet über neue Mitglieder in einer Größenordnung im "niedrigen dreistelligen Bereich" aus den Reihen der Klinikum-Beschäftigten seit März 2020. In den anstehenden Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst werde es auch deshalb einen eigenen runden Tisch für das Gesundheitswesen geben. Herbstritt forderte eine Personalbemessung, die sich an den Bedürfnissen der Patienten orientiere, die Abschaffung der Fallpauschalen sowie die Rücknahme der Ausgliederung einzelner Gewerke aus dem Tarif wie zum Beispiel das Reinigungspersonal.

Ressort: Offenburg

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 29. August 2020: PDF-Version herunterladen

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