Das Theater Baden Alsace im Jubeljahr
Das Theater Baden Alsace wird im kommenden Jahr 20 Jahre alt. Das Programm der Jubiläumsspielzeit wurde in der vor fünf Jahren eröffneten eigenen Spielstätte im Europäischen Forum am Rhein vorgestellt.
Weitere Erstaufführungen sind "Zirkus Fantastica", ein turbulentes Clownstheater für Kinder ab fünf Jahren (Uraufführung am 12. Januar 2025) und "Das Tagebuch der Anne Frank" für Jugendliche ab zwölf Jahren und Erwachsene (Uraufführung am 21. Februar 2025). Dieses reiht sich in eine Sparte ein, die das Theater Baden Alsace mit der Überschrift "Geschichten für das Nichtvergessen" versehen hat. Das aufwändigste Projekt der kommenden Spielzeit heißt "Perpetuum mobile". Ab Mai will das Theater damit auf Open-Air-Tournee gehen, die Vorbereitungen reichen zurück bis ins Jahr 2023. Als eines von 23 Projekten wird die Inszenierung vom "Fonds Zero" als klimaneutrales Kunst- und Kulturprojekt mit rund 160.000 Euro von der Kulturstiftung des Bundes und der Baden-Württemberg-Stiftung gefördert. Es wird nicht nur inhaltlich um Ressourcenschonung gehen, sondern das Gesamtprojekt soll exemplarisch CO²-neutral auf die Beine gestellt werden. "Den größten Einfluss darauf hat übrigens die Verkehrsmittelwahl bei der Anreise der Zuschauer", erklärt Geschäftsführer Guido Schumacher.
Da ist das Europäische Forum am Rhein, in dem das Theater Baden Alsace seit fünf Jahren eine eigene Spielstätte betreibt, eher kein Vorzeigemodell. Dass das Theater bei etwa der Hälfte der 150 Aufführungen im Jahr seinem Publikum auf Gastspielreisen entgegenkommt, sodass zum Beispiel beim Kinder- und Jugendtheater-Festival Allez hop (Januar bis April 2025) Kindergruppen im elsässischen Schiltigheim oder in Oberkirch zu Fuß zur Aufführung kommen können, dürfte dagegen positiv zu Buche schlagen.
Die Förderung des Theaters Baden Alsace durch den Ortenaukreis wurde gerade erst um 20 Prozent erhöht und für weitere fünf Jahre festgeschrieben. Insgesamt 60 Kooperationspartner beiderseits des Rheins tragen ebenfalls zur Finanzierung bei, die größten sind die Städte Offenburg und Lahr. Über den Eurodistrikt ist auch Straßburg mit dem Theater verbunden. Schumacher und Schoppmann danken vor allem dem Kreis für die Kontinuität der Unterstützung, verweisen allerdings auch darauf, dass das professionelle Theater mit 19 festen Mitarbeitenden und der eigenen Spielstätte deshalb finanziell noch lange nicht auf Rosen gebettet ist. Dass das Theater Baden Alsace bewusst in der Fläche agiert, auch in kleinen Ortschaften spielt und zudem die deutsch-französische Freundschaft mit zweisprachigen Inszenierungen lebt, gehört zu den Pfunden, mit denen es wuchern kann. Weil das Theater die Region auch außerhalb repräsentiert, in dieser Spielzeit zum Beispiel mit Aufführungen in Aschaffenburg (Bayern), Lippstadt und Ibbenbüren (NRW) und Südtirol (Italien), hat es auch eine Art Kulturbotschafter-Status. Hinzu kommen theaterpädagogische Angebote, die in Lahr für Kinder und Jugendliche und seit kurzem in Offenburg für Senioren ermöglicht werden. Bei der Senioren-Theatergruppe gab es eine so hohe Nachfrage, dass schon eine zweite Gruppe aufgemacht werden konnte.
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