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"Caritas ist ein Unternehmen"

Vor einem halben Jahr hat Mireille Ochalek-Starzetz ihr Amt als Vorständin des Caritasverband Lahr übernommen. Im Interview berichtet sie von ihren ersten Eindrücken. .  

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Mireille Ochalek-Starzetz  | Foto: Juliana Eiland-Jung
Mireille Ochalek-Starzetz Foto: Juliana Eiland-Jung
BZ: Frau Ochalek-Starzetz, die "Probezeit" liegt hinter ihnen. Was hat sie überrascht?
Ich kannte Lahr vorher nur als die Stadt mit der Chrysanthema, da habe ich natürlich jetzt einiges mehr kennengelernt, zumal eine meiner Aufgaben die Vertretung des Caritasverbands nach außen hin ist. Überrascht hat mich die starke Vernetzung der Caritas Lahr mit der Kirche. Es gibt viele langjährige Mitarbeitende, da scheint ja schon in der Vergangenheit vieles gut gelaufen zu sein. Und ich war überrascht, wie viele Benefits es hier gibt für Mitarbeitende. Tariflohn natürlich sowieso, aber auch ein sehr gutes Fortbildungs- und Fördermanagement. Das habe ich bislang noch an keiner meiner Arbeitsstellen so erlebt. Und dass zu einem Betriebsfest im Sommer über die Hälfte der Mitarbeitenden kommen, fand ich auch außergewöhnlich.

BZ: Ihr Vorstandskollege Mirko Poetzsch ist für die Altenhilfe zuständig. Was sind ihre Bereiche?
Neben den Stabsstellen wie Öffentlichkeitsarbeit, Arbeitsgebermarketing und Ehrenamt sind es vor allem die Sozialen Dienste, also zum Beispiel die Schuldner- und Schwangerenberatung und Unterstützungsangebote für Familien oder psychisch kranke Menschen. Der Bereich der Personalgewinnung und -entwicklung gewinnt immer mehr an Bedeutung. Hier geht es darum, dass Strukturen geschaffen werden, damit wir als Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb attraktiv sind und bleiben.

BZ: Wie schwierig ist es, Personal zu finden und zu halten?
Wir müssen wir uns sehr anstrengen, um zum Beispiel junge Menschen für die Arbeit bei der Caritas zu gewinnen. Wir sprechen Schülerinnen und Schüler an, auch über unsere Young Caritas-Angebote. Aber die beste Werbung für die Caritas als Arbeitgeber ist vielleicht doch, dass diejenigen, die schon hier arbeiten, sich hier wohlfühlen, dass sie gerne zur Arbeit kommen, dass sie in bestimmten Lebensphasen, die eine Anpassung der Arbeitszeiten erfordern, auf offene Ohren stoßen. Wir können nicht jeden Wunsch erfüllen, und Pflegekräfte können nun mal auch nicht im Homeoffice arbeiten. Aber ich habe an uns schon den Anspruch, dass wir für die verschiedenen Lebenslagen der Mitarbeitenden eine gute Lösung finden.

BZ: Die Ansprüche an Arbeitgeber und Dienstleister sind gestiegen. Merken Sie das auch?
Die Menschen bezahlen für einen Pflegeplatz viel Geld. Da kann ich verstehen, dass sie eine gute Pflege erwarten. Den steigenden Ansprüchen und Anforderungen begegnen wir mit hohem Qualitätsanspruch und Professionalität. Deshalb gibt es viele Qualifizierungs- und Schulungsangebote und Qualitätsmanagement und Supervision für die Mitarbeitenden.

BZ: Welche Aufgabe des Caritasverbands ist für Sie die wichtigste in der nächsten Zeit?
Das wichtigste Thema des Vorstandes ist die Zukunftssicherung des Unternehmens Caritas. Das hören manche nicht so gerne, dass wir ein Unternehmen sind, aber die vielen sozialen Aufgaben der Caritas können nur erfüllt werden, wenn Personal da ist und dieses Personal angemessen bezahlt wird. Angespannte Kassen bei der Kommune, beim Kreis und auch sinkende Einnahmen der Kirche bekommen auch wir zu spüren. Wir müssen alle zusammen gut wirtschaften. Ich vertraue unseren Mitarbeitenden, dass wir das hinbekommen.

Der Caritasverband, den Mireille Ochalek-Starzetz zusammen mit Mirko Poetzsch leitet, beschäftigt 520 Menschen, betreibt vier Pflegeheime in Lahr, Seelbach und Ettenheim und bietet Sozialberatung und vielfältige Unterstützungsangebote an.

Mireille Ochalek-Starzetz (50) lebt seit 24 Jahren in Baden. Sie hat Erziehungswissenschaften und Sozialmanagement studiert. Bei verschiedenen freien Trägern hat Ochalek-Starzetz in der Sozialberatung gearbeitet. In einer Leitungsfunktion war Ochalek-Starzetz zuletzt beim Caritasverband Breisgau/Hochschwarzwald tätig.

Ressort: Lahr

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 04. November 2024: PDF-Version herunterladen

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