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Blick unter die Haut

Röntgenstrahlen können den Menschen durchleuchten und Bilder von Knochen und Organen liefern.  

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Autsch: Wenn Knochen brechen, tut das ganz schön weh. Geröntgt wird aber nicht nur im Krankenhaus (Bild oben), sondern auch am Flughafen (Bild unten). Foto: oceandigital - stock.adobe.com
Mehr als 200 Knochen stecken im menschlichen Körper. Es wäre sicher sehr spannend, einfach mal zu schauen, wie das alles in uns drinnen so aussieht. Wo hängen die Sehnen und Muskeln an den Knochen? Welches Organ ist wie groß? Und wie sieht so ein Kopf eigentlich ohne Haut, Haare und Augen aus?

Den Menschen aufzuschneiden, um nachzugucken, ist keine gute Idee. Das machen Ärzte nur im Notfall. Aber zum Glück gibt es eine Technik, die uns erlaubt, wenigstens ein bisschen in das Körperinnere zu spähen. Die Methoden, mit denen das möglich ist, nennen Mediziner "bildgebende Verfahren". Weil sie uns ein Bild von dem geben, wie es in uns aussieht. Zu den ältesten dieser Methoden gehört das Röntgen.

Mehr als 130 Jahre ist es her, da haben Wissenschaftler zum ersten Mal bestimmte Strahlen hergestellt. Die einen aus Versehen bei Experimenten, die anderen mit Absicht. Diese Strahlen sind genau wie Licht elektromagnetisch. Aber sie sind kürzer und haben viel mehr Energie. Und sie können etwas besonderes: Mit ihrer Hilfe kann man durch Gegenstände hindurchschauen.

Der erste, der diese neue Art von Strahlen genau untersucht hat, war Wilhelm Conrad Röntgen. Er hat damals als Physiker an der Universität Würzburg gearbeitet. Er verfasste 1895 eine wissenschaftliche Arbeit über die Strahlen und fügte ein Bild hinzu: eine Art Foto von der Hand seiner Frau, das er mit der neuen Methode gemacht hatte. Er schickte seine Arbeit an Kollegen und Freunde. Die Nachricht verbreitete sich schnell und stand schließlich in vielen Zeitungen auf der ganzen Welt. Die Strahlen wurden berühmt. In vielen Sprachen werden sie Röntgenstrahlen genannt, in anderen heißen sie X-Strahlen.

Und wie funktioniert dieses Röntgen nun genau? Die Strahlen, die beim Röntgen entstehen, reagieren ganz unterschiedlich, je nachdem, auf was für ein Material sie treffen. Ist es weich, wie Stoff, Papier oder Haut, gehen sie hindurch.

Ist es härter, wie zum Beispiel Metall oder Knochen, werden die Strahlen davon abgelenkt oder verschluckt. Das alles kann man auf einem speziellen Foto, dem Röntgenbild, erkennen: Je fester ein Material ist, umso heller erscheint es. Knochen werden weiß dargestellt, die weicheren Organe und Muskeln in verschiedenen Graustufen.

Heute weiß man auch, dass es ganz unterschiedliche Röntgenstrahlen gibt. Mit ihnen und sehr modernen Geräten schauen Wissenschaftler nicht nur in den Menschen hinein und sehen, ob ein Arm oder Bein gebrochen ist. Am Flughafen werden auch Koffer mit Röntgenstrahlen durchleuchtet. Die Strahlen verraten auch, aus wie vielen Schichten sich ein Gemälde zusammensetzt. Selbst Mumien können mit ihnen durchleuchtet werden.

Wird man geröntgt, tut das nicht weh, man spürt die Strahlen nicht. Gefährlich sind sie trotzdem. Je mehr Strahlen man abbekommt, umso eher können sie einen krank machen. Deshalb gehen Ärzte sehr vorsichtig mit dieser Methode um und röntgen nur, wenn es unbedingt nötig ist.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 16. November 2019: PDF-Version herunterladen

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