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Besorgt um die Zukunft der Zahnarztpraxen

  • Fr, 28. Juni 2024
    Meißenheim

     

Zu viel Bürokratie, immer weniger Praxen und eine schlechte digitale Infrastruktur: Die Zahnärzte Ann-Kathrin und Moritz Weber berichten bei einem Besuch ihrer Praxis in Meißenheim von den Problemen ihrer Branche.

Selfie in der Zahnarztpraxis: Moritz u...y und Bürgermeister Alexander Schröder  | Foto: privat/Gemeinde Meißenheim
Selfie in der Zahnarztpraxis: Moritz und Ann-Kathrin Weber mit dem Bundestagsabgeordneten Yannick Bury und Bürgermeister Alexander Schröder Foto: privat/Gemeinde Meißenheim
Im Nachgang zur zahnärztlichen Protestaktion vom 18. Juni haben der CDU-Bundestagsabgeordnete Yannick Bury und Meißenheims Bürgermeister Alexander Schröder das Gespräch mit den beiden Zahnärzten gesucht. Kernpunkte seien die Probleme mit überbordender Bürokratie, nur bedingt vorhandener digitalen Infrastruktur im Gesundheitswesen und Beschränkungen durch die Budgetierung im gesetzlichen Krankenkassenbereich, wie Ann-Kathrin und Moritz Weber laut Pressemitteilung der Gemeinde berichteten. Aber auch die privatzahnärztliche Gebührenordnung sei veraltet, deren Vergütung seit 1988 nicht erhöht worden sei.

Moritz Weber führte aus, dass seit Jahren die Auswirkungen durch das aktuelle Praxissterben in der Ortenau spürbar seien. Es gäbe kaum noch junge Kollegen und Kolleginnen, welche unter den derzeitigen Voraussetzungen eine eigene Praxis führen wollen. In den kommenden zehn bis 15 Jahren sei damit zu rechnen, dass mehr als die Hälfte der jetzigen Zahnärzte in den Ruhestand gehen.

Nur ein ganz kleiner Bruchteil werde überhaupt einen Nachfolger für die eigene Praxis finden, erklärte das Ärzte-Ehepaar. Die beiden fordern von der Politik auf Landes- und Bundesebene ein Handeln, um das Ruder noch herumreißen zu können. Ansonsten befürchten sie, dass die Patientinnen und Patienten in Zukunft unter der Situation leiden werden.

Bürgermeister Schröder dankte dem Ehepaar für ihre Bereitschaft, den Schritt in die eigene Praxis vor Ort getätigt zu haben. Das sei ein sehr wichtiger Beitrag für die medizinische Versorgung in der Gemeinde Meißenheim, im gesamten Ried und damit in der ländlichen Region gewesen. "Wir müssen froh sein um jeden Zahnarzt und Arzt, der vor Ort in der Region und im ländlichen Raum tätig ist", bestätigte Yannick Bury. Es sei deshalb an der Zeit, Bürokratie abzubauen und sicherzustellen, dass sich eine Praxis auch im ländlichen Raum wieder wirtschaftlich betreiben lasse.

Ressort: Meißenheim

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