Auf heißer Spur

Haare oder Werkzeug können einen Verbrecher verraten / Wie, weiß Kriminaltechniker Olaf Joubert.  

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  • Sa, 18. Apr 2015
    Neues für Kinder

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Olaf Joubert – und sein Utensilienkoffer (oben) Foto: Streif
Die Welt ist nicht nur gut. Darum gibt es Menschen wie Olaf Joubert, die Verbrechen aufklären. Olaf Joubert ist Kriminaltechniker bei der Polizei in Freiburg. Das heißt, wenn irgendwo etwas passiert ist, dann kommt er mit seinem blauen Bus angefahren. Und der ist bis unters Dach vollgestopft mit Scheinwerfern, Spezialgeräten und ganz viel Material, das er für seine Arbeit braucht. Wenn Joubert am Tatort ist, muss er alle Spuren, die die Täter dort hinterlassen haben, sichern. Das ist sehr wichtig, denn nur so kann die Polizei herausfinden, wer es war.

Ist bei einem Einbruch zum Beispiel ein Fenster kaputt gegangen, dann beklebt Joubert die Bruchstelle mit einem speziellen Klebeband und zieht es wieder ab. "Neulich habe ich auf diese Weise ein Haar mit Wurzel sichern können, das sehr wahrscheinlich vom Einbrecher stammte", sagt Joubert. Mit so einem Haar können Kriminaltechniker ziemlich viel anfangen, denn es enthält Erbinformationen. Diese sind bei jedem Menschen anders und sorgen zum Beispiel dafür, dass einer grüne, blaue oder braune Augen hat. Darum kommt so ein Haar sofort in ein Tütchen und wird ans Landeskriminalamt nach Stuttgart geschickt. Dort sehen die Polizisten in ihren Computern nach, ob das Haar zu einem bei ihnen registrierten Einbrecher passt.

Finger- und Schuhabdrücke sichert Joubert auch. Sieht er am Tatort zum Beispiel irgendwo eine Schublade offen stehen, dann hat sie sehr wahrscheinlich der Täter angefasst. Um die Fingerabdrücke sichtbar zu machen, bepinselt Joubert die Schublade mit einem dunklen Pulver und zieht den Fingerabdruck mit einem Klebeband ab.

Dass Finger Spuren hinterlassen, liegt daran, dass ihre Kuppen nicht glatt sind, sondern ganz feine Linien haben. Und auch die sind bei jedem Menschen anders. Was das Pulver sichtbar macht, ist der Handschweiß. Der sitzt nämlich vor allem oben auf den feinen Linien der Fingerspitzen und daran bleibt das Wunderpulver dann kleben. Ziemlich cool, was?

Schuhabdrücke findet Joubert übrigens mit einer Speziallampe mit starkem Weißlicht. Und die bringt selbst das kleinste Staubkörnchen noch zum Leuchten. Nur – was bitteschön soll an einem Schuhabdruck so spannend sein? Schließlich laufen viele Menschen mit dem gleichen Modell herum.

"Aber alle anders", sagt Joubert. "Schuhe haben nämlich nicht nur unterschiedliche Größen, sondern werden auch von jedem anders abgelaufen." Darum gibt es im Polizeicomputer sogar eine Datei mit abfotografierten Fußspuren von Tätern. Und eine Datei mit       Täterwerkzeugen gibt es darin auch, denn auch Schraubenzieher und Brecheisen hinterlassen Spuren.

Übrigens: Wenn Joubert einen Tatort absucht, muss er vorher in einen weißen Overall mit Kapuze schlüpfen, Plastiküberschuhe und natürlich auch Handschuhe anziehen. Denn seine Spuren dürfen sich auf gar keinen Fall mit denen des Täters vermischen. Eine Stunde und länger braucht er, um alle Spuren zu sichern. Und an manchen Tagen ist ziemlich viel los. Am Ostermontag zum Beispiel wurde er zu drei Diebstählen und einem Toten gerufen. "Der aber", erzählt Joubert, "war alt und ist einfach so gestorben." An diesem Tatort musste Joubert zum Glück keinen Täter finden.

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