Nach 30 Jahren kehrt Lilia Silva an den Ort zurück, an dem sie gefangen war und gefoltert wurde: ins Stadion von Santiago.
Plötzlich stockt die angeregte Plauderei im Taxi. Die alte Dame - weinroter Hosenanzug, makelloses Make-up, resolutes Auftreten, die 72 Jahre sieht man ihr nicht an - zittert, ihr Blick flackert, und über ihre Lippen schiebt sich zaghaft: "Es ist schrecklich für mich." Dann wird die Stimme von Lilia Silva wieder kräftig. Sie erzählt, wie engagiert sie war, damals, vor mehr als 30 Jahren, in der Sozialistischen Partei, wie sie Lebensmittel unter den Armen verteilte. Auch der Taxifahrer wird einbezogen: "Hören Sie gut zu! Vielleicht sind Sie von der anderen Seite und können noch was lernen." Erst als die Flutlichtpfeiler in der Ferne auftauchen, erschaudert die Frau wieder. ...