April, April

Es gibt nur einen einzigen Tag im Jahr, an dem man flunkern darf, was geht / Und das ist kein Scherz.  

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Am 1. April ist fast jeder Scherz erlaubt.   | Foto: Ylivdesign (Fotolia)
Am 1. April ist fast jeder Scherz erlaubt. Foto: Ylivdesign (Fotolia)
Kugelsichere Westen für Wölfe? Hamburger für Linkshänder oder ein UFO auf der Autobahn? Hmm, hört sich alles ein bisschen komisch an, oder? Sind aber alles echte Meldungen aus Zeitungen, dem Fernsehen oder dem Radio. Also sind sie wahr? Nee, nicht am 1. April!

Denn da wird nicht nur am Küchentisch und in der Schule geflunkert, dass sich die Balken biegen, sondern auch in den Medien. Aprilscherze gibt es außerdem in fast allen europäischen Ländern, und auch in Nordamerika und Indien lassen sich Witzbolde jedes Jahr etwas Verrücktes einfallen, um ihre Mitmenschen zum Narren zu halten. So gibt es zum Beispiel in Frankreich den Aprilfisch aus Papier, den Kinder anderen Leuten heimlich auf den Rücken kleben.

Aber wieso veräppeln sich die Menschen eigentlich am 1. April? Dazu gibt es verschiedene Theorien. Die wahrscheinlichste ist, dass der französische König Karl IX. 1564 einen neuen Kalender machte und dabei den Neujahrstag einfach mal vom 1. April auf den 1. Januar verlegte. Wer das in seinem kleinen Dorf nicht mitbekam und Ende März weiterhin Silvester feierte, wurde als "Aprilnarr" verspottet. Sicher aber ist, dass man bereits Anfang des 17. Jahrhunderts in Bayern Kinder und Bedienstete in den April schickte und sie Sachen besorgen ließ, die es gar nicht gibt: Mückenfett, eckige Eier oder ein Kilo Ohwiedumm. Der älteste Aprilscherz, der je in einer Zeitung stand, stammt aus dem Jahr 1774: Darin wurde eine Methode angepriesen, mit der sich angeblich bunte Hühner züchten lassen. Demnach sollte man ganz einfach den Stall farbig anstreichen und schon sollte sich das Huhn dem Drumherum farblich anpassen – so wie ein Chamäleon! Wer’s glaubt, wird selig. Auch lustig: Im Jahr 1962 verkündete ein französischer Nachrichtensprecher, dass der Eiffelturm in Paris um 50 Meter versetzt werden müsse. Die Empörung damals war groß.

Aber jetzt mal ehrlich: So ein Aprilscherz macht teuflisch Spaß. Ob ein harmloses "Oh, du hast da einen Fleck!" oder eine Flunkergeschichte wie "Zum Geburtstag schenkt mir meine Oma einen Mini-Tiger" – Hauptsache, die anderen fallen so richtig drauf rein. Deswegen dürfen diese Geschichten aber auch nicht zu unwahrscheinlich sein. So etwas wie "Gestern habe ich bei uns im Dorf die Sparkasse ausgeraubt" glaubt euch ohnehin kein Mensch! Beliebt sind auch Streiche, wie Salz auf die Zahnbürste zu streuen, Lebensmittelfarbe in die Milch zu schütten oder einfach die Uhren eine Stunde vor zu stellen. Auch mit einer Plastikspinne lassen sich witzige Sachen anstellen. Dabei gilt: Erlaubt ist, was lustig ist. Nicht lustig ist es allerdings, anderen Angst zu machen oder richtig fies zu sein.

Ach ja, und weil ihr diesen Artikel so fleißig gelesen habt, gibt es jetzt für jeden ein Eis umsonst. Guckt mal schnell aus eurem Fenster, bestimmt steht der Eiswagen schon auf eurem Hof. – April, April!
Schlagworte: Karl IX.

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