Anselm Bilgri war Bayerns populärster Mönch – nun ist er Kirchenkritiker geworden und fordert das Ende des Zölibats. "Mein Privatleben ist politisch geworden, kirchenpolitisch", sagt er heute.
Die Blumen übergab Münchens OB persönlich: Anselm Bilgri (r.) und sein Mann Markus nach der Trauung im März. Foto: Peter Kneffel (dpa)
Die neue Freiheit kennt keine Üppigkeit, keine goldenen Engel und keinen Rokoko-Stuck. Anselm Bilgri zögert, bevor er die Türe öffnet. "Zum ersten Mal schließe ich selber auf", sagt er. Er lässt seinem Welsh-Terrier Miss Sophie den Vortritt. Hinein in die Kargheit von St. Willibrord. "Das ist jetzt meine Kirche, die einzige, wo ich legal tätig sein kann."
Schwul und als Priester frustriert von der fehlenden Reformbereitschaft
Miss Sophie schnüffelt sich am Holzaltar vorbei ihren Weg Richtung Sakristei. Bilgri erzählt, dass es hier bei den Alt-Katholiken nicht nur die Frauenweihe, sondern auch etliche wie ihn gebe: schwul ...