Angriff im Herzen Londons
Vier Menschen sterben bei Anschlag in Englands Hauptstadt / Ermittler gehen von Terrorakt aus.
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LONDON (dpa/AFP). Bei einem Anschlag in London sind vier Menschen getötet und mindestens 20 weitere verletzt worden. Unter den Toten seien auch der Attentäter und ein Polizist, teilte die Polizei am Mittwochabend in der britischen Hauptstadt mit. Der Angreifer hatte mit einem Auto Fußgänger auf der Westminster Bridge angefahren und dann vor dem nahegelegenen Parlament einen Polizisten angegriffen. Die Ermittler gingen zunächst von einem terroristischen Hintergrund aus.
Am Mittwochnachmittag habe ein Autofahrer zunächst auf der Brücke neben dem Parlament mehrere Menschen verletzt, unter ihnen drei Polizisten, sagte ein Sprecher von Scotland Yard. Demnach krachte das Auto in den Zaun des Parlaments. Der Mann griff einen Polizisten mit einem Messer an. Er wurde von anderen Polizisten niedergeschossen, der attackierte Beamte starb an den Folgen seiner Verletzungen. Eine Frau stürzte von der Brücke in die Themse, Einsatzkräfte konnten sie retten. "Wir behandeln dies als terroristischen Vorfall, bis wir etwas anderes wissen", ließ die Hauptstadtpolizeibehörde Scotland Yard verlauten.
Kanzlerin Angela Merkel zeigte sich bestürzt und sicherte den Briten Solidarität im Anti-Terror-Kampf zu. "Auch wenn der Hintergrund dieser Taten noch präzise aufzuklären ist, bekräftige ich für Deutschland und seine Bürger: Im Kampf gegen jede Form von Terrorismus stehen wir fest und entschlossen an der Seite Großbritanniens", erklärte die Kanzlerin am Mittwoch in Berlin. Neu-Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte: "In diesen Stunden sind wir Deutsche dem britischen Volk in besonderer Weise verbunden." Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan hat sich mit einer trotzigen Botschaft an die Öffentlichkeit gewandt. "Londoner werden sich niemals von Terror einschüchtern lassen", sagte Khan.
Die britische Premierministerin Theresa May bestellte das Sicherheitskabinett ein. Sicherheitsberater und Geheimdienstvertreter, Rettungskräfte und Politiker würden noch am Mittwochabend zusammenkommen, sagte ein Regierungssprecher in London. Das Unterhaus hatte zuvor seine Sitzung unterbrochen. Als Reaktion auf den Angriff hat das Regionalparlament in Schottland die für Mittwochabend vorgesehene Abstimmung über ein erneutes Unabhängigkeitsreferendum verschoben.
Beim letzten Anschlag in London hatten im Juli 2005 vier Muslime mit britischem Pass in der U-Bahn und einem Bus Sprengsätze gezündet. 56 Menschen starben, etwa 700 wurden verletzt.
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