Wahlkampf

SPD im Schwarzwald zwischen großer Politik und Problemen vor Ort

Bei der SPD Hochschwarzwald hält sich die Begeisterung für eine Koalition mit der CDU von Friedrich Merz in Grenzen. Als Kandidaten für die Landtagswahl bewerben sich ein alter Bekannter und ein neues Gesicht.  

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Bislang liegt nur die Bewerbung von Walter Krögner vor.  | Foto: Britt Schilling
Bislang liegt nur die Bewerbung von Walter Krögner vor. Foto: Britt Schilling
Die Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Hochschwarzwald war bestimmt von wenig Begeisterung für eine Koalition mit der Merz-CDU/CSU. Große Bedenken gibt es über die Verlässlichkeit von Friedrich Merz. Bezüglich einer Nichtzustimmung oder Zustimmung zum Koalitionsvertrag sind, wie auch andernorts, die Mitglieder der SPD Hochschwarzwald sehr gespalten.

Für die Vorsitzende Tanja Kühnel geht es nun direkt nach der Bundestagswahl zur Landtagswahlvorbereitung. Am Samstag, 26. April, werden in Kirchzarten die Kandidaten nominiert, mit denen die SPD bei der Landtagswahl im kommenden Jahr im Wahlkreis Freiburg I ins Rennen geht. Bisher liegen, so Kühnel auf BZ-Nachfrage, die Bewerbungen von Walter Krögner aus Freiburg als Kandidat und von Valentin Albert als Ersatzbewerber vor.

Krögner kam 2009 für eineinhalb Jahre als Nachrücker des Abgeordneten Gustav-Adolf Haas aus Neustadt in den Landtag. Bei den Wahlen 2011 und 2016 kandidierte Krögner erneut, schaffte jedoch den Sprung ins Parlament nicht. Valentin Albert ist seit der Kommunalwahl im vergangenen Jahr Stadtrat in Titisee-Neustadt.

Es reiche nicht, das Ehrenamt zu loben, meint Norbert Brugger

In der Mitgliederversammlung wurden auch auf die Politik des Kreises und der Hochschwarzwaldkommunen geschaut. Nach Meinung von Kreisrat Norbert Brugger genüge es nicht, das Ehrenamt nur zu loben, es sei vielmehr wichtig, Kürzungen der Zuschüsse – etwa bei der Musikschule – zu verhindern. Nach einer Vorlaufzeit von sieben Jahren werde nun endlich, so Brugger, die Kreisstraße zwischen Löffingen und Rötenbach saniert.

Gemeinderat Yannik König aus Feldberg fragte nach der Wirtschaftlichkeit der massiven Beschneiungsanlage und informierte über die Pläne zur Ganztagsschule, deren Einführung auch Lenzkirch und Löffingen beschäftigt. Über den Streit um die Saiger und Kappler Schülerbeförderung, die Sanierung des Kappler Bades und einige Straßensanierungen berichtete Gemeinderat Harry Hohlfeld aus Lenzkirch. Dieter Köpfler aus Löffingen sprach von einer zwangsläufig nichtöffentlichen Sitzung, in welcher der Vertrag mit der Naturenergie Hochrhein AG über die Übernahme des Stromvertriebs von den Stadtwerken beschlossen wurde. Diese Nachricht war für Öffentlichkeit und Kunden überraschend gekommen (die BZ berichtete). Angesichts schwankender Strompreise sei es für die Gemeinde zusehends schwieriger geworden, günstigen Strom einzukaufen, erklärte Köpfler. Für die ab 2027 geplante verpflichtende Ganztagsschule sei eine Umgestaltung einiger Räume der Grundschule nötig und nachdem eine erste Elternumfrage nicht tauglich war, plane man nun einen Gesprächstermin mit Eltern und Schulamt und eine erneute Elternbefragung.

Valentin Albert berichtete aus Titisee-Neustadt. Im Schulstreit mit Lenzkirch gelte es weiteren Schaden abzuwenden, die Versammlung forderte dazu direkte Gespräche zwischen den Rathäusern. Das Ende der unechten Teilortswahl in Schluchsee wurde von der Versammlung begrüßt. Dass die AfD trotz völlig fehlender lokaler Präsenz so massiv Stimmen gewinnen konnte, irritierte viele Teilnehmer. Norbert Brugger empfahl, noch mehr mit den Menschen zu sprechen und zuzuhören.
Schlagworte: Norbert Brugger, Walter Krögner, Valentin Albert
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