Wir sind schon da
Zehn neue Länder, heißt es, kommen morgen in die Europäische Gemeinschaft. Tatsache ist: Die "Neuen" leben längst hier, am Oberrhein, manche seit Jahrzehnten. Zehn Bürgerinnen und Bürger aus zehn Beitrittsländern erzählen, wie es dazu kam und wie es ihnen hier geht.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Thomas Proovel, 30
Als ich zum ersten Mal nach Adelhausen kam, durfte ich nur sechs Wochen bleiben. Das war vor neun Jahren, ich war 21. Der TuS Adelhausen hatte mich eingeladen, eine halbe Saison in seiner Staffel zu ringen. Im folgenden Jahr hatte ich dann ein Visum für 90 Tage. Und so ging das weiter, der Verein hat mir da immer geholfen. Wir sind in dieser Zeit von der Oberliga in die Bundesliga aufgestiegen. Ich konnte ein Sportstudium in Basel beginnen und erhielt so eine Aufenthaltsgenehmigung, aber immer nur befristet. Jetzt bin ich mit dem Studium fertig und durch den EU-Beitritt Estlands wird es sicher einfacher mit den Papieren. Und vielleicht hören ja auch die Witze in der Kabine auf. Denn wir bilden ja heute schon eine europäische Mannschaft, mit Ringern aus Frankreich, Italien, Griechenland, der Türkei, in der kommenden Saison kommen zwei Ungarn hinzu. Bisher haben die anderen immer Witze gemacht über mich aus dem Osten, künftig gehöre ich richtig zu den EU-Europäern. Wir haben auch schon einige Trainingslager in Estland verbracht, ich konnte den Kameraden etwas von dem Land zeigen, Tartu, wo ich herkomme, die zweitgrößte Stadt Estlands, eine Universitätsstadt. Ich bin ja noch regelmäßig dort, zu Trainingslagern der Nationalmannschaft. Obwohl ich wieder Estnischer Meister in der Gewichtsklasse bis 96 Kilogramm geworden bin, konnte ich mich wegen einer ...