Politik und Medien: Beide sind eitel, machthungrig und oft aufeinander angewiesen - das kann zu Abhängigkeiten und Perversionen führen / Von Ansgar Fürst.
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D eutschland hat ein neues Thema, das nicht nur Feuilletons und Stammtische bewegt. Plötzlich lässt der Streit über die Rechtschreibung Beobachter in anderen Ländern staunen, zu welch grundsatzstarker Leidenschaft die Deutschen fähig sind. Wobei es die besondere Pointe dieses Ereignisses ist, dass es nicht Politiker waren, sondern Medien, die die Erregung provozierten. Das ist verwunderlich. Hat man es doch bereits fünf Jahre mit diesem Produkt kulturbürokratischer Regelungswut zu tun. So ähnelt der Mut zum späten Widerstand der Beherztheit eines Mannes, der sich entschlossen hinter den fahrenden Zug wirft.
Wie ernst die Sache ist, zeigt der Umstand, dass sich Bild, Zentralorgan des gesunden Volksempfindens, mit dem Ruf "Weg mit der Schlechtschreibreform" an die Spitze der Bewegung gestellt hat, unterstützt durch ...