Die Forderung nach einer feministischen Außenpolitik ist mehr als 100 Jahre alt. Dazu gehören Abrüstung, Investitionen in humanitäre Hilfe und Bildung. Nun ist Krieg in der Ukraine. Welche Werkzeuge bleiben?
Die Forderung nach einer feministischen Außenpolitik klingt in den Ohren mancher wie ein seltsamer neuer Trend, ist aber mehr als 100 Jahre alt und hat jüngst Eingang in den Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien gefunden. Die Politikberaterin Kristina Lunz arbeitet seit langem zu diesem Thema. Ihr Buch "Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch" erschien just am Tag des russischen Angriffs auf die Ukraine. Sigrun Rehm sprach mit ihr.
BZ: Ist das Konzept einer feministischen Außenpolitik mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine von der Realität überholt worden, Frau Lunz?
Lunz: Nein, ganz im Gegenteil. Jegliche Aggressionen, Konflikte, Kriege zeigen die Notwendigkeit einer Transformation von Außen- und ...