Wälder, Häuser, Leben – vernichtet
Brände richten in Teilen Kaliforniens starke Verwüstungen an / Keine Entwarnung in Sicht / Ist der Klimawnadel die Ursache?.
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LOS ANGELES/SAN FRANCISCO (dpa/AFP/hirt). Gewaltige Brände im Norden und Süden Kaliforniens haben Hunderte Quadratkilometer Wald vernichtet, Tausende Häuser zerstört und bisher mehr als 31 Todesopfer gefordert. Nach Angaben des kalifornischen Feuerwehrverbands CPF mussten rund 250 000 Menschen vor den Flammen fliehen.
Mehr als 8000 Feuerwehrleute kämpften gegen die drei großen Brände im Norden und Süden des Bundesstaats an. Mit der Rückkehr der Santa-Ana-Winde blieb die Lage in Südkalifornien angespannt. Für den Prominenten-Ort Malibu und umliegende Gebiete waren Evakuierungsbefehle weiter in Kraft. Zwei Menschen verbrannten hier in einem Auto. Das sogenannte Woolsey-Feuer habe dort Dutzende Häuser vernichtet, hieß es. In anderen Ortschaften im Los Angeles County konnten die ersten Menschen wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
Auch die Villen von Prominenten im hügeligen Umland von Los Angeles wurden nicht verschont. US-Popstar Miley Cyrus verlor ihr Haus – ebenso Schauspieler Gerard Butler. Er postete ein Foto von sich selbst vor qualmenden Trümmern und einem ausgebrannten Auto. Die Einsatzkräfte rechnen wegen anhaltender Trockenheit, Wärme und heftigen Winden nicht mit einer schnellen Entspannung der Lage. Im Süden gelang es der Feuerwehr aber bis Sonntagabend, den kleineren der beiden Brände in der Region – das sogenannte Hill-Feuer – zu 75 Prozent einzudämmen.
Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown zeichnete ein düsteres Bild für seinen dürregeplagten Staat. Brown vertritt die Position zahlreicher Forscher, die den Klimawandel mit steigenden Temperaturen für schlimmere Dürren, heftigere Waldbrände und andere Wetterextreme verantwortlich machen.
Das verheerende Zusammenspiel der vom Menschen verursachten globalen Klimaerwärmung mit natürlichen Faktoren habe für einen der wohl schlimmsten Brände in der Geschichte des US-Bundesstaats gesorgt, erklärte die Waldbrand-Expertin Kirsten Thonicke vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Montag. Verschiedene Faktoren verstärkten sich in Kalifornien gegenseitig. Dazu zählte sie den seit Jahren ausbleibenden Regen und die "ungewöhnlich hohe Zahl von 129 Millionen toten Bäumen als Folge dieser Megadürre". Hinzu kämen die extremen Winde, die die Flammen anfachten, und "die geografischen Bedingungen von hohen Bergen und tiefen Tälern, die wie Schlote wirken".
US-Präsident Donald Trump hatte dagegen getwittert, dass das Forstmanagement in Kalifornien schlecht sei. Gouverneur Brown, der den Demokraten angehört, wies den Vorwurf zurück. Er forderte zudem rasche Bundeshilfe für die Opfer der Feuerkatastrophe an. Auch Kaliforniens Feuerwehrverband zeigte sich erbost. Am Montag reagierte Trump mit einer neuen Twitternachricht: "Die kalifornischen Feuerwehrleute (...) und die Ersthelfer sind großartig und sehr tapfer."