Vorausschauende Offiziersmeinung

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
WEHRPFLICHT-DEBATTESchon die Oma wusste: S’kommt alles wieder. Ein aktuelles Beispiel ist die Debatte über die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Vor ziemlich genau elf Jahren hat der aus der Ortenau stammende damalige sächsische Landesvorsitzende des Reservistenverbandes in der Bild-Zeitung Dresden angesichts der russischen Annexion der Krim im Februar 2014 und fehlender "Manpower" bei der Bundeswehr eine Wehrpflicht für alle – auch für Frauen – gefordert. Die Begründung des damals 54 Jahre alten Oberstleutnants: "Die nukleare Supermacht Russlands hat mit militärischer Gewalt eine Staatsgrenze verändert. Das ist ein Tabubruch, auf den die freie Welt reagieren muss." Die Bundeswehr, so der frühere Artillerieoffizier, solle zur Abschreckung dienen – was allerdings ohne die nötige Personalstärke nicht funktioniere. Dabei sei klar: "Je besser die Abschreckung, desto geringer ist die Chance eines Krieges." Der erwähnte Offizier, den die Bundeswehr für seine Verdienste mit dem Ehrenkreuz in Gold ausgezeichnet hat, arbeitet heute für die Pressestelle der Stadt Offenburg und heißt Christoph Lötsch. Hätte man 2014 mal auf ihn gehört, so wäre man heute fraglos ein paar Schritte weiter.

DEMOKRATIEPROJEKT

Viele Mütter und Väter

Das Demokratieprojekt der Stadt Offenburg ist vor kurzem in Stuttgart, wie berichtet, durch Finanzminister Danyal Bayaz mit dem Staatsanzeiger Award 2024 in der Kategorie Kommunen ausgezeichnet worden. In der dazu verbreiteten Pressemeldung der Stadt werden etwa die Stadtführungen für Migranten als beispielhaft genannt. "Die Stadt kooperiert mit einer Initiative und sozialen Einrichtungen", hieß es recht allgemein. Zu allgemein, wie aus dem Kreis der Engagierten verlautete, schließlich sei nicht nur die Stadt ausgezeichnet worden, sondern auch die Evangelische Erwachsenenbildung mit dem Projekt Impulse geben, das Migrationsamt des Ortenaukreises, das städtische Projekt Der Salmen sowie die ehrenamtlich sehr engagierte Initiative Bündnis Aufstehen gegen Rassismus Offenburg. Ehre, wem Ehre gebührt.

BAUMFÄLLUNGEN

Die üblichen Reflexe

Eingepfercht in zu enge Betonringe kümmern seit rund 30 Jahren 24 Sumpfeichen in der Bertha-von-Suttner-Straße im früheren Kasernenareal La Horie vor sich hin. Das Wurzelwerk konnte sich nicht entfalten, man sieht den Bäumchen an, dass ihnen ihr Dasein all die Jahre nicht leicht gemacht wurde. Sie müssen gefällt werden. Klar und transparent, ohne Schönfärbererei, haben zwei Experten der Stadt und der Technischen Betriebe Offenburg die Misere dargestellt, erläutert, welche Folgen die Fehler der Vergangenheit haben und wie man sie in den nächsten Wochen und Monaten für Kosten von rund 360.000 Euro korrigieren und was man alles verbessern und zukunftsfähiger machen wird. Die BZ (12. Februar) hat, wie andere Medien auch, detailliert berichtet. Die üblichen Reflexe aus der selbsternannten Offenburger "Baumretter"-Ecke bleiben gleichwohl nicht aus: Da wird gegeißelt, dass "Vertrauen verspielt" wurde, man zeigt sich "entsetzt, wie die Öffentlichkeit übergangen wurde" und so weiter. Ein Fall für den Papierkorb und den Zuruf, den Ball doch mal flach zu halten. Oder, um im Bilde zu bleiben, die Axt im Walde auch mal stecken zu lassen. Übrigens: Wer sich für Stadtbäume engagieren möchte – die Stadt sucht stets ehrenamtliche Baumpaten. Die Resonanz ist gering. Es ist ja auch einfacher, das x-te Mail zu schreiben, als einen Sommer lang zur Gießkanne zu greifen.
Schlagworte: Danyal Bayaz, Christoph Lötsch
Zeitungsartikel herunterladen Fehler melden

Weitere Artikel