Von wegen einsam
Beim Gündlinger Bürgertreff 55 plus kommen ältere Menschen zusammen. Sie trinken Kaffee, essen Kuchen, plaudern, spielen Karten. Der Treff feiert nun sein zehnjähriges Bestehen.
Der erste Bürgertreff 55 plus fand im Mai 2014 statt. Jeden dritten Donnerstag im Monat kommen Bürgerinnen und Bürger über 55 Jahre im Gemeindesaal zum Kaffeeplausch, Spielen und gemeinsamen Singen zusammen. Angefangen habe man mit zirka 30 Besuchern. Heute seien es über 50 Gäste, die den monatlichen Treff besuchen, berichtet Mitorganisatorin Trudi Glockner. Bei der Auswahl des Wochentages habe man darauf geachtet, dass dieser immer ein anderer ist als in den anderen Teilgemeinden oder der Kernstadt. So sei für die Besucher die Möglichkeit gegeben, sich mehrmals im Monat zu treffen. Darum sei es auch nicht verwunderlich, wenn Breisacher oder Rimsinger Bürgerinnen und Bürger am Gündlinger Bürgertreff oder umgekehrt zu Gast sind.
In den vergangenen zehn Jahren hat das zehnköpfige Organisationsteam um Ulrika Müller rund 4000 Gäste bewirtet. Der älteste in Gündlingen lebende Besucher des Treffs sei über 90 Jahre alt. Was allen sehr gut gefalle, sei die helle Räumlichkeit des barrierefreien Gemeindesaales, der mittels eines Aufzuges zu erreichen ist. Auch die Arbeit der Gruppe würde von den Seniorinnen und Senioren sehr geschätzt. Von den Geldern der aufgestellten Spendenkasse habe man bisher eine breitgefächerte Auswahl an Brett- und Kartenspielen anschaffen können, Lesestoff zum Ausleihen und Materialien für Bastelnachmittage.
Was bei keinem Treffen fehlen darf, ist die vom Team sehr gut bestückte Kuchentheke, die selbstgebackene Köstlichkeiten wie vom Konditor gemacht zur Auswahl hält. Denn das gemeinsame Kaffeetrinken und Plaudern steht im Mittelpunkt. Danach geht es ans Kartenspielen.
Eine Gruppe legt beim Rommé so viel Kartenreihen als möglich aus. Bei einer anderen wird beim Skatspiel laut "Herz Trumpf" angesagt. Wessen Augenlicht nicht mehr das Beste ist, kann dennoch mittels eines Riesenwürfels beim "Mensch ärgere dich nicht" das Männle seines Nachbarn mit ein wenig Schadenfreude im Handgelenk vom Spielbrett fegen. Schön sei, dass sich inzwischen Spielrunden gefunden hätten, die sich wöchentlich auch privat auch treffen.
Die letzte halbe Stunde jeder Zusammenkunft ist dem Gesang gewidmet. Elisabeth Kaltenhäuser spielt mit dem Akkordeon Volksweisen, die von der Schönheit der Berge erzählen, vom Wandern, das des Müllers Lust ist oder vom Lindenbaum, der am Brunnen vor dem Tore steht. Damit mehr nur als die erste Strophe eines jeden Liedes gesungen werden könne, wurde ein Liederbüchlein zusammengestellt. Am Ende der Veranstaltung gibt es Informationen rund um die Seniorenarbeit und Dorfneuigkeiten.
Das Team sei oft sprachlos über den großen Zuspruch, den der Bürgertreff im Laufe der Jahre bekommen habe. Äußerungen wie "ich lebe zwar als Witwe seit einer Weile allein, aber einsam bin ich nicht", sporne das Team an, das Projekt weiterhin mit viel Freude zu begleiten.
Der nächste Treff findet am Donnerstag, 18. Juli, ab 14.30 Uhr im Gündlinger Gemeindesaal (Feuerwehrhaus) statt.
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