Von Licht und Schatten
Bei den Aufführungen der Blauen Märchenbühne spielt sich fast alles hinter den Kulissen ab.
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Das Herzstück hinter der Blauen Märchenbühne ist eine Kabeltrommel mit mehreren Steckerbuchsen. Daran angeschlossen ist zunächst ein Overheadprojektor wie aus einer Schule. Sabine Kaysers nutzt ihren Overheadprojektor für die Kulissen. Aus bunten durchsichtigen Folien entstehen Schloss, Brunnen oder Wald, je nach Geschichte. Diese Kulissen werden auf eine Leinwand projiziert und vergrößert abgebildet. Der Märchenbühnen-Projektor ist etwas Besonderes: Bei ihm lässt sich das Licht langsam ausdrehen. "Für eine Geschichte ist es wichtig, dass es nicht plötzlich per Knopfdruck dunkel ist", sagt Sabine Kaysers. Weiter stehen drei Lampen hinter der Bühne. Strahler, deren Birnen mit buntem Glühlampenlack bepinselt sind. Sie leuchten mal heimelig warm, mal gruselig kühl. Nur der Profilscheinwerfer strahlt normal. Er macht ein kreisrundes Licht und begleitet die Figuren. Dass die Lampen perfekt ausgerichtet sind, die richtige Figur anleuchten und sich mit ihr bewegen, dafür sorgt Sabine Kaysers.
Und mit den Figuren kommt der Schatten ins Spiel. "Da sind zum einen die echten Schattenfiguren. Angestrahlt lassen sie kein Licht durch, sind also genauso schwarz wie ihr Abbild auf der Leinwand", beschreibt Sabine Kaysers. Aus festem Material, ähnlich Karton, werden sie ausgeschnitten und an Stäben befestigt. Ebenso platt, dafür aber bunt sind die anderen Figuren. "Sie werden vom Licht durchleuchtet und erscheinen farbig an der Leinwand", erklärt Kaysers den Unterschied.
Gehalten und geführt werden die Figuren von drei Spielerinnen, die zusammen mit einer Musikerin hinter der Bühne sind.
Die Musikerin betont mit Gong oder Klangstäben wichtige Stellen im Stück. Klingt überschaubar, ist aber trotzdem nicht ohne. "Denn wir dürfen nie selbst im Licht stehen", sagt Sabine Kaysers. Deswegen bewegen sich alle hinter der Bühne immer leicht gebeugt – ähnlich der Hexe bei Hänsel und Gretel.
Luftiger hat es da die Erzählerin Sigrid Voigt. Sie steht vor der Bühne, zusammen mit einer Musikerin, die das Stück auf der klassischen Gitarre begleitet. Wie aber schaffen sie es, dass jeder seinen Einsatz kennt, weiß, wann er dran ist? Üben, üben, üben. Zwei Jahre dauert es von der Idee zur ersten Aufführung. "Wir müssen einfach alle aufeinander hören und auch schauen", sagt die Erzählerin, die über 200 Märchen auswendig kennt. Die Blaue Märchenbühne zeigt anlässlich der Ortenauer Puppenparade (10. bis 25. März, http://www.puppenparade.de "Ophelias Schattentheater" von Michael Ende. Auch in Freiburg finden im Vorderhaus vom 14. bis 18. März die
Figurentheatertage statt (http://www.vorderhaus.de
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