Vom Wind bewegt

Besuch in und auf einer Windkraftanlage / Sie produziert Strom für rund 900 Haushalte.  

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Ein Kollege steigt die letzten Sprossen der Leiter im Kraftwerksturm hinauf. Foto: Sonja Zellmann
Von Weitem kennt ihr sie alle – groß und schlank ragen sie von verschiedenen Anhöhen des Schwarzwalds in den Himmel: Windkraftanlagen, die die Kraft des Windes in Strom umwandeln. Doch wie sieht es in und auf einem Windkraftwerk aus? Um das herauszufinden, habe ich mich mit zwei Experten zu einer Klettertour verabredet.

Noch stehen wir unten, am Fuß einer der beiden Anlagen auf der Holzschlägermatte am Schauinsland bei Freiburg. Gut 100 Meter über uns kreisen die Rotorenblätter – die Windradflügel. Dorthin wollen wir gleich aufsteigen. Ganz schön aufregend ist das. Doch erst einmal heißt es: Kletterausrüstung anlegen. Weil der Aufzug im Inneren des Turms derzeit außer Betrieb ist, müssen wir eine schmale Leiter hinaufkraxeln. Macht nichts, so sehen wir mehr und erleben die Höhe praktisch am eigenen Körper. Weil der Aufstieg nicht ungefährlich ist, sichern wir uns mit Seilen und Haken. Und schon geht’s los. Michael Markowsky von der Firma Ökostrom Erzeugung, die die Windkraftanlage betreibt, geht voraus und verschwindet im dunklen Schacht. Nichts wie hinterher! Zu sehen sind nur blanke Betonwände, enorm viele Sprossen, die es zu erklimmen gilt, und alle fünf Meter eine Höhenangabe: 75 Meter geschafft! Nur noch 25 ...

Schon stehen wir in der Gondel der Anlage. Das ist das eiförmige Gebilde an der Spitze des Turms, an dem die sogenannte Nabe mit den Rotorenblättern befestigt ist. Von hier kann man in den Ringgenerator hineinschauen. Ein Generator macht aus Bewegung elektrischen Strom. Dieser hier ist kreisförmig und sitzt hinter der Nabe mit den Rotorenblättern. Sie werden vom Wind bewegt und bewegen so wiederum den Generator. "Die erzeugte elektrische Spannung wird in langen Kabeln in den Fuß der Anlage geleitet und dort von einem Transformator so aufbereitet, dass sie in das Stromnetz eingespeist werden kann", erklärt Erwin Schlauderer, der technische Leiter der Ökostrom Erzeugung, der auch mit aufgestiegen ist. Rund 900 Haushalte werden mit dem Strom aus der Anlage versorgt.

Eine kurze Leiter führt durch eine Luke auf eine Mini-Plattform draußen. Was für eine Aussicht! Vor uns die drei riesigen Rotorenblätter – toll! Die wiegen vier Tonnen – wie vier kleine Autos – und sind je 35 Meter lang. Doch das ist gar nicht so viel: Es gibt Anlagen mit mehr als 60 Meter langen Flügeln. Plötzlich, ein lautes Geräusch, und die Gondel bewegt sich. "Keine Sorge", sagt Michael Markowsky. "Sie richtet sich nur neu aus, so dass sie optimal in der Windrichtung steht und die Anlage möglichst viel Wind einfangen kann." Puh, dann ist ja gut.
Schlagworte: Michael Markowsky, Erwin Schlauderer
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