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Vierbeiner im Stress

Der SWR zeigt am Mittwoch die Dokumentation "Das geheime Leben der Hunde".  

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Geht doch:  Milan im Körbchen   | Foto: Neue Artfilm
Geht doch: Milan im Körbchen Foto: Neue Artfilm
Bella und Rahna haben ganze Arbeit geleistet: Viele Schuhe sind angebissen, die Fernbedienung ist zerkaut, in der Couch klaffen riesige Löcher, die Tapete hängt teilweise in Fetzen an der Wand, Leisten baumeln nur noch aus Tradition an Wohnungstüren. Das Ehepaar Wegener ist ob der Zerstörungswut ihrer Hündinnen erschrocken. Aber auf die Idee, dass man vielleicht keine zwei großen Hunde hält, wenn man Vollzeit arbeitet und die Tiere bis zu zwölf Stunden allein zu Hause sein müssen, sind sie von alleine nicht gekommen. So jedenfalls zeigt es Claus Wischmanns Dokumentation "Das geheime Leben der Hunde". Immerhin haben die Wegeners sich irgendwann Hilfe in ihre kaputte Wohnung geholt: Eine Hundetrainerin nimmt die Situation – Bella und Rahna allein zuhaus – auf Video auf und so zeigt sich in Echtzeit, wie die Hunde ihre Frustration abbauen.

Es gibt noch weitere Beispiele in der SWR-Doku: Ein junger Mischlingshund erträgt es nicht, auch nur zwei Minuten von seinem Frauchen getrennt zu sein. Also nimmt sie ihn überall mit hin. Lässt sie ihn doch mal allein, jault der Vierbeiner in den höchsten Tönen und zerkratzt die Zimmertür. Auch Pudelchen Milan hat Trennungsangst und weint, wenn seine Menschen ihn in der Wohnung zurücklassen.

Ein Drittel aller Hunde, so mutmaßen Wissenschaftler, gerät in schlimmen Stress, wenn sie ohne Herrchen oder Frauchen sein müssen. Der Mensch hat lange daraufhingearbeitet, dass der Hund sein bester Freund wird. Nun ist er ein Wesen, das von uns abhängig ist – fast wie ein kleines Kind. Das aber scheint vielen Hundebesitzern nicht klar zu sein.

Die Doku zeigt das Problem sehr eindrucksvoll – die Lösungen allerdings kommen zu kurz. Schade, denn deutliche Hinweise auf die Fehler der Besitzer wären wichtig gewesen. Eine Tiertrainerin setzt auf erstaunliche Mittel: Sie beträufelt Lappen mit Lavendelöl und regt an, Meditationsmusik einzulegen, wenn die Besitzer außer Haus gehen. Das kann es aber doch nicht sein: Hunde können schrittweise lernen, ein paar Stunden allein zu sein. Und wer Vollzeit arbeitet, braucht einen Hundesitter. Die Tiere müssen bewegt und beschäftigt werden und sie müssen wissen, dass ihr Mensch immer zurückkommt. Das hat etwa mit sicherer Bindung zu tun.

"Das geheime Leben der Hunde": Mittwoch, 21. Februar, 20.15 Uhr, SWR.

Ressort: Computer & Medien

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