Vielfalt, Können und spürbare Spielfreude
Doppelkonzert des Akkordeonorchesters Grenzach-Wyhlen mit einem besonderen Gast: Das Akkordeon-Quartett des Hohner-Konservatoriums Trossingen trat auf – mit dabei ein einstiger Schüler des Grenzacher Orchesters.
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Entgegen dem ausgedruckten Programm begannen sie mit den "Tschechischen Naturskizzen" von Stefan Hippe, die sie im Vorjahr in Prag uraufführen durften. Nicht gerade eingängig für alle Ohren, aber sehr interessant und variantenreich gespielt.
Während diese Komposition direkt für Akkordeonquartett geschrieben war, blieb der erste Satz aus dem Streichquartett in G-Dur von Dvorak in seiner Ursprungsfassung, also nicht für dieses Instrument arrangiert. So wurden eben die Akkordeons zu Violinen, Bratsche und Cello. Gut klang’s. Beim "Tetraeder" von Hans-Günther Kölz kam dann noch ein Schlagzeuger hinzu, als Zugabe spielten die vier jungen Künstler einen Satz aus einer Suite, die Nils Aebersold komponiert hatte, und nahm noch Anna Walter vom heimischen AOGW als Verstärkung mit dazu. Dieser Auftritt überzeugte mit Vielfalt, Können und vor allem auch der spürbaren Spielfreude.
Das Akkordeonorchester Grenzach-Wyhlen übernahm nach der Pause die Bühne. "Adventure" schrieb der Schopfheimer Komponist Markus Götz ursprünglich für Blasorchester. Doch auch in Akkordeonbesetzung steht es mit Schwung und melodiöser Vielfalt keineswegs nach. Dirigentin Tanja Rauschenberger führte in gewohnter Souveränität das mit 26 Musikerinnen und Musikern besetzte Orchester. Michael Schwab, zweiter Vorsitzender des Vereins, erinnerte daran, dass das Akkordeonorchester Grenzach-Wyhlen im Juni beim Eidgenössischen Akkordeonmusikfest in Sursee in der höchsten Kategorie die beste Wertung aller Teilnehmer errang. So war es auch nicht verwunderlich, dass die sicherlich hohen Erwartungen der Zuhörer an ein hochklassiges Konzert nicht enttäuscht wurden.
Mit der Ouvertüre zur Strauss-Operette "Der Zigeunerbaron" folgte ein gut bekanntes, aber eben trotz seiner Heiterkeit auch anspruchsvolles Stück. Sehr eingängig, fröhlich und vielfältig auch "Die Komödianten", eine Ballettsuite von Dimitri Kabalewski. Dann folgte der unvermeidliche und von etlichen Zuhörern erwartete Ausflug nach Südamerika. Was könne man tun, wenn die Entscheidung zwischen zwei Tangos schwerfällt, fragte Michael Schwab. Beide spielen. Und beide zwei Titel von Astor Piazzolla waren sehr hörenswert. Mit "Fiddle-Faddle" setzte das AOGW ein kleines musikalisches Feuerwerk ans Ende des Programms.
Kurzweilig, vielseitig und durchweg hörenswert war das Konzert. Logisch, dass der starke Beifall noch mit einer Zugabe belohnt wurde. Das Jahreskonzert des Akkordeonorchesters ist eben ein fester Posten im jährlichen Kulturkalender. Dass die Musiker sehr gerne auf der heimischen Bühne gespielt haben, war ihnen anzusehen. Dass die Zuhörer sehr gerne zuhörten, war nicht zu überhören. Dennoch, leider es gab auch eine traurige Nachricht. Bereits in seiner Begrüßung überbrachte sie der Vereinsvorsitzende Klaus Jehle. In der vorherigen Woche verstarb der Ehrendirigent, langjährige Orchesterleiter und Ausbilder Frieder Westphal. Ihm wurde das Konzert gewidmet.
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