Unterstützung von der Schreibstube
Seit September bietet die Initiative Neustart in Ettenheim jeden Mittwoch kostenlos Hilfe bei Anträgen und Schriftverkehr an. Das Angebot richtet sich an alle Menschen.
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Michaela Vogt und Beate Kostanzer saßen am vergangenen Mittwoch in besagter Schreibstube und waren damit beschäftigt, das Internet zu aktivieren. Mit Laptop, Drucker und Scanner sind die Mitglieder von Neustart bereit, spontan auf Probleme zu reagieren.
"Wir haben bisher Menschen geholfen, Anträge zu verstehen und auszufüllen", sagt Michaela Vogt, im Vorstand von Neustart. Dabei war zum Beispiel einer für Wohngeld, mehrere Einbürgerungsanträge und eine Aufenthaltsverlängerung. Ein Erbschein sei dabei gewesen oder Unterlagen zum Thema Vormundschaft, auch eine Geldstrafe, die der Adressat nicht einordnen konnte, nach dem Gespräch in der Schreibstube aber wusste, worum es ging und was er zu tun hatte.
"Unser Angebot richtet sich nicht ausschließlich an Menschen mit Migrationshintergrund, die Schwierigkeiten mit der Sprache haben, sondern an alle Bürgerinnen und Bürger." Das sei vielleicht noch nicht klar rübergekommen, auch der Service an sich sei noch nicht genug bekannt, denn es kämen bislang nur ein bis zwei Personen pro Mittwoch, um sich bei schriftlichen Erklärungen helfen zu lassen. So ist noch Zeit für die Mitarbeitenden, sich mit Geräten und Technik vertraut zu machen. Und wenn doch einmal zwei Besucherinnen oder Besucher im Raum seien, könne man räumlich ausweichen, um die Privatsphäre zu wahren.
Bislang erfolgt der Service analog und auf Papier. "Wir drucken die Formulare aus und geben sie den Leuten mit", sagte Beate Kostanzer, Vorsitzende von Neustart. Der Schreibservice beschränke sich auf das Ausfüllen von Formularen und Formulieren von Briefen. Rechtsberatung könne man nicht bieten.
Insgesamt stehen acht Ehrenamtliche für mittwochs zur Verfügung, die allesamt Erfahrung mit Ämtern und Behörden haben, so etwa der ehemalige Ortsvorsteher von Altdorf, Andreas Kremer. Frauen und Männer unterschiedlichen Alters seien dabei, um alle zu unterstützen, die Hilfe beim Schriftverkehr suchen.
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