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Tiefengeothermie soll Baselland mehr Wärme liefern

  • Fr, 05. Juli 2024
    Baselland

     

Der Kanton Baselland sieht großes Potenzial in der Tiefengeothermie. Laut einer Studie könnte sie einen bedeutenden Anteil des Energiebedarfs für Raumwärme und Warmwasser im Kanton decken.

Kann die Tiefengeothermie in Baselland einen Beitrag zur erneuerbaren Wärmeversorgung leisten? Eine Studie zeigt, dass die geologischen Voraussetzungen günstig sind und sich weitere Abklärungen anbieten, schreibt der Kanton in einer Mitteilung. Der Studie zufolge könnte das technische Potenzial ausreichen, um einen bedeutenden Anteil des Energiebedarfs für Raumwärme und Warmwasser im Kanton zu decken.

Das Amt für Umweltschutz und Energie hat eine Studie in Auftrag gegeben, um das Potenzial der Tiefengeothermie im Kanton Basel-Landschaft abzuschätzen. Die Autoren der Studie kommen zum Ergebnis, dass der Kanton Basel-Landschaft zu den geologisch vielfältigsten Kantonen gehört. Entsprechend groß sei die Anzahl erfolgversprechender "Plays", also typische geologische Situationen, die sich für eine geothermische Nutzung grundsätzlich eigneten.

Aus Sicht der Autoren sind die aussichtsreichsten Plays an Bruchzonen gebunden. Viele Bruchzonen entstanden bei der Bildung des Oberrheingrabens und der Jurafaltung und verfügen über eine erhöhte hydraulische Durchlässigkeit. Allerdings sind die genauen Lagen dieser Bruchzonen nicht bekannt. Für die Bestimmung geeigneter Standorte für spätere Probebohrungen sind weitergehende Untersuchungen nötig.

Laut der Studie summiert sich das nutzbare Wärmeproduktionspotenzial der erfolgversprechendsten geothermischen Plays im gesamten Kanton auf rund 200 bis 1800 Gigawattstunden pro Jahr. Oder umgerechnet von 10 bis zu 100 Prozent, um den künftigen Energiebedarf für Raumwärme und Warmwasser im Kanton zu decken. Das Potential hänge von verschiedenen technischen und ökonomischen Rahmenbedingungen ab und lasse sich nur mit einer weiteren Erkundung genauer beziffern, so der Kanton. Die Transformation des Energiesystems weg von fossiler hin zu einer CO2-neutralen Energieerzeugung sei für das vom Bund vorgegebene Netto-Null-Ziel unabdingbar. Heute trage die weitverbreitete oberflächennahe Geothermie mit Erdwärmesonden etwa 100 Gigawattstunden zur genutzten Umweltwärme bei.

Über das Potenzial der Tiefengeothermie im Kanton lagen bis jetzt keine Schätzungen vor. Der Bund wird mit dem neuen CO2-Gesetz ab 1. Januar 2025 die hydrothermale Geothermie für die Wärmeversorgung fördern.

Ressort: Baselland

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