Gewerkschaft

Streik an allen Standorten des Ortenauer Klinikums

Für Mittwoch und Donnerstag ruft die Gewerkschaft Verdi zu Streiks an allen Standorten des Ortenau-Klinikums auf. Die Beschäftigten fordern bessere Konditionen. In Offenburg gibt es eine Kundgebung.  

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Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten des Ortenau-Klinikums aller Standorte am Mittwoch und Donnerstag, 12. und 13. März, zum Warnstreiktag auf. "Die Arbeitgeber mauern sich bei den Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes ein. Auch in der zweiten Verhandlungsrunde haben sie ein Angebot verweigert. Darauf geben die Beschäftigten mit Warnstreiks die einzig richtige Antwort", wird Michael Herbstritt, Gewerkschaftssekretär bei Verdi Südbaden Schwarzwald, in der Mitteilung zitiert.

"Die Beschäftigten der Krankenhäuser und anderer Gesundheitseinrichtungen arbeiten jeden Tag an der Belastungsgrenze und oft darüber hinaus. Vor diesem Hintergrund sind Arbeitgeberfantasien über eine Nullrunde oder einen Tarifvertrag mit extrem langer Laufzeit ein Affront und Ausdruck massiv fehlender Wertschätzung", so Herbstritt weiter.

Notfallversorgung ist sichergestellt

Die Arbeitsniederlegungen an den Standorten, Achern, Wolfach, Lahr und Offenburg, wird zu Einschränkungen führen. "Die Versorgung von Notfällen ist aber sichergestellt", betonte Hannah Reustle, Gewerkschaftssekretärin bei Verdi Südbaden Schwarzwald. Ein guter Tarifabschluss sei auch im Interesse von Patienten und Angehörigen. "Im Gesundheitswesen fehlt es überall an Personal. Nur mit besseren Arbeitsbedingungen und einer angemessenen Bezahlung lassen sich Menschen für diese so wichtigen Berufe finden und halten", so Reustle.

Mehr Lohn, mehr freie Tage, mehr Flexibilität

Die Gewerkschaft fordert für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert Verdi drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein "Meine-Zeit-Konto" sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können. Speziell in Krankenhäusern will Verdi unter anderem bezahlte Pausen in Wechselschicht, wie es in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes bereits üblich sei, sowie eine bessere Eingruppierung von Hebammen und eine höhere Vergütung von Praxisanleitern durchsetzen. Weiter soll in Baden-Württemberg, als letztes verbliebenes Bundesland mit einer 39-Stunden-Woche, die 38,5-Stunden-Woche in kommunalen Kliniken eingeführt werden, teilt die Gewerkschaft weiter mit.

"Wir haben mehr Anerkennung verdient" – Martina Klingberg
"Wir sind diejenigen, die oft unter schwierigen Bedingungen täglich alles geben, um unsere Patientinnen und Patienten bestmöglich zu versorgen", so Martina Klingberg, Kinderkrankenschwester am Ortenau Klinikum. "Wir haben mehr Anerkennung verdient. Und das fängt damit an, die Bezahlung deutlich anzuheben, um die weiterhin hohen Preise auszugleichen. Ebenfalls wichtig sind gute Arbeitsbedingungen und mehr Zeit für Erholung."

Ihre Forderungen werden die Beschäftigten des Ortenau-Klinikums mit einer Streik-Kundgebung untermauern. Diese findet am Mittwoch, 12. März, ab 14 Uhr vor dem Haupteingang des Offenburger-Klinikums (Ebertplatz) statt.
Schlagworte: Martina Klingberg, Hannah Reustle, Michael Herbstritt
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