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Nahost-Konflikt

Steinmeier bei Gedenken zum 7. Oktober: "Dieser Krieg hat zu viele Menschen getötet"

  • dpa & KNA

  • Mo, 07. Oktober 2024, 21:32 Uhr
    Ausland

     

Zum Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel hat auch in Deutschland die Staatsspitze der Opfer gedacht und eine Freilassung der Geiseln gefordert. Scharf verurteilten die Redner jede Form von Antisemitismus.

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Das Brandenburger Tor wird anlässlich des Jahrestags des Hamas-Angriffs auf Israel vom 7. Oktober 2023 mit der Fahne Israels angestrahlt. Foto: Kay Nietfeld (dpa)
Ein Jahr nach dem Terrorangriff am 7. Oktober sieht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Deutschland in einer Zerreißprobe. "Trauer, Wut, Ohnmacht, Angst um Angehörige und Freunde auf beiden Seiten, solche Gefühle treiben auch in unserem Land viele Menschen um", sagte er bei einer interreligiösen Feier in der Gedächtniskirche in Berlin. "Aber so aufgewühlt wir auch sein mögen, wir dürfen darüber nicht unseren Kompass verlieren." Die Bedrohung von Juden oder die Forderung von Demonstranten nach einem Nahen Osten ohne Israel – das sei Antisemitismus. "Das dürfen und das werden wir niemals dulden", erklärte Steinmeier.

Er betonte, es gehöre zur deutschen Verantwortung, an der Seite Israels zu stehen. Doch sagte er auch: "Dieser Krieg hat schon jetzt zu viele Menschen getötet, zu viel Leid gebracht: für Israelis und für Palästinenser, und jetzt auch für die Menschen im Libanon." Auch die Menschen in Gaza erlebten seit einem Jahr unermessliches Leid.

Bundeskanzler Scholz bekundete seine Solidarität

Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der radikal-islamistischen Hamas und anderer Gruppen etwa 1200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bekundete am Abend seine Solidarität mit den Bürgerinnen und Bürgern in Israel sowie den Angehörigen der Opfer. "Wir sind immer noch erschüttert", sagte er am Rande einer Gedenkzeremonie in einer Synagoge in Hamburg-Eimsbüttel. "Es ist bedrückt zu sehen, dass Antisemitismus eine größere Rolle spielt als in den letzten Jahren und das war schon immer schlimm und bedrückend", sagte er weiter. Deshalb müsse alles dafür getan werden, gegenzuhalten und sicherzustellen, dass die jüdischen Bürgerinnen und Bürger Deutschlands sicher leben können.

Seit dem Terrorangriff auf Israel fühlen sich viele Jüdinnen und Juden in Deutschland verunsichert. Der Zentralrat der Juden in Deutschland schrieb in einem neuen Lagebild, 42 Prozent der jüdischen Gemeinden hätten dieses Jahr antisemitische Vorfälle wie Schmierereien, Drohanrufe oder Beleidigungen festgestellt. 82 Prozent gaben demnach an, es sei unsicherer geworden, in Deutschland als Jüdin oder Jude zu leben und sich so zu zeigen.

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