Tierisch gut

Stammen wir wirklich vom Affen ab?

Klare Antwort: Nein. Der Mensch stammt nicht vom Affen ab, aber wir haben gemeinsame Vorfahren. Daher sind Affen uns Menschen auch sehr ähnlich.

Claudia Füßler
Sa, 2. Apr 2022, 8:05 Uhr
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Ein neugieriger Schimpanse hält Ausschau. | Foto: Sebastian Willnow — 1/3
Ein neugieriger Schimpanse hält Ausschau. Foto: Sebastian Willnow

Eine Orang-Utan Mama mit ihrem Baby | Foto: Leipziger Zoo — 2/3
Eine Orang-Utan Mama mit ihrem Baby Foto: Leipziger Zoo

Ein Gorilla bohrt in der Nase | Foto: begoña tortosa/EyeEm (stock.adobe.com) — 3/3
Ein Gorilla bohrt in der Nase Foto: begoña tortosa/EyeEm (stock.adobe.com)

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Ein Baby-Gorilla, der mit einem kleinen Jungen verstecken spielt. Ein Orang-Utan, der mit Schwamm und Putzwasser die Fliesen in seinem Gehege schrubbt. Ein Gorilla, der mit einem Zoobesucher auf dessen Smartphone Bilder von anderen Gorillas anschaut. Ein Schimpanse, der auf einer Playstation daddelt. Videos von Menschenaffen sind im Internet ein großer Hit – weil uns diese Tiere so ähnlich sind. Warum eigentlich?

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Die einfachste Erklärung haben alle schon einmal gehört: Der Mensch stammt vom Affen ab. Das würde bedeuten, dass irgendwann irgendwelche Vorfahren von uns Menschen Affen gewesen sind. Zum Beispiel ein Ur-ur-ur-ur-ur-ur-Großvater, mit noch sehr vielen "ur" mehr. Das ist aber falsch. Richtig ist, dass Affen und Menschen gemeinsame Vorfahren haben. So, als wären sie Cousins. Man könnte sagen: "Ich, der Mensch, bin mit meinem Cousin, dem Affen, verwandt. Ich stamme nicht von meinem Cousin ab. Wir beide stammen von unseren Großeltern ab."

Zur Familie der Großen Menschenaffen gehören vier Gruppen, man sagt "Gattungen" dazu. Da wäre die Gattung Homo, der Mensch. Zur Gattung Gorillas gehören der Westliche und der Östliche Gorilla. Zu den Orang-Utans der Sumatra-Orang-Utan, der Tapanuli-Orang-Utan und der Borneo-Orang-Utan. Die vierte Gattung sind die Schimpansen, zu ihnen zählen die Gemeinen Schimpansen und die Bonobos.

Weitere affenstarke Bilder findet ihr hier.

Die Ähnlichkeit zwischen Menschenaffen und Menschen ist den Menschen schon lange aufgefallen. Das war ja auch nicht schwer: Orang-Utans, Schimpansen und Gorillas machen oft Gesichtsausdrücke wie wir Menschen auch, sie rümpfen die Nase, lachen, kratzen sich an der Stirn. Sie spielen, winken, basteln sich Werkzeuge, küssen sich und raufen miteinander. Sie lernen schnell und können sich Dinge gut merken.

Dass diese Ähnlichkeit tatsächlich nicht nur zufällig ist, sondern wir alle gemeinsame Vorfahren haben, können Wissenschaftler in unseren Genen nachweisen. Unser nächster Verwandte ist der Schimpanse. Mit ihm teilen wir bis zu 99,4 Prozent des genetischen Erbes. Die Gene eines Gorillas und eines Menschen gleichen sich zu 98 Prozent. Kein Wunder also, dass wir im Zoo immer ganz fasziniert vor den Menschenaffen stehen bleiben und beobachten, wie sie sich verhalten. So, als ob man andere Leute beobachten würde. Noch nicht ganz verstanden haben die Forscher, wie genau Schimpansen oder Orang-Utans miteinander kommunizieren. Nutzen sie dafür Laute, so wie wir die Sprache? Oder genügen ihnen Gesten? Sicher ist, dass Menschenaffen zu den klügsten Wesen auf der Erde gehören. Ob der Mensch wirklich das klügste davon ist? Wer weiß.

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