So leben 100.000 Flüchtlinge in der jordanischen Wüste
Im Grunde kann man das Flüchtlingslager Saatari im Norden Jordaniens als eine Art Experiment betrachten: Was passiert, wenn 100.000 Menschen auf einem Stück Wüste landen?
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Gegen Abend geht man im Flüchtlingslager Saatari gern mal zum Essen aus. Am besten zu Abu Mohammed, denn der betreibt das beste Restaurant am Platze. Ventilatoren wirbeln die heiße Wüstenluft durcheinander, vor dem Gastraum schaukelt ein Vorhang aus Plastikblumen und alle Kellner tragen eine weiße Uniform, auf denen eine Doppelreihe Knöpfe blitzt. Abu Mohammed sagt, das gehöre sich ja wohl so für ein anständiges Restaurant. Man möchte ihm auch fast glauben, wenn er sagt, er bereite sein Hühnchen Schawarma nach einem alten geheimen Familienrezept zu, so gut schmeckt es. Abu Mohammed ist ein Geschäftsmann, und er weiß eben, welche Geschichten seine Kunden gern hören. 8000 Jordanische Dinar hat er vor einigen Monaten investiert, um sein Restaurant zu eröffnen, umgerechnet 8200 Euro. Seine Nachbarn erklärten ihn für verrückt: 8000 Dinar für ein Restaurant! Ausgerechnet in einem Flüchtlingslager! Abu Mohammed hat gerade das Grundstück nebenan erworben. Er plant einen Anbau, dort möchte er andere Gerichte anbieten. "Tortilla, Pita und so weiter – nach einem alten, geheimen Rezept."
Es ist am einfachsten, sich das Flüchtlingslager Saatari im Norden Jordaniens als eine Stadt am Beginn ihrer Entwicklung vorzustellen. Zuerst kamen die Menschen ...