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Sie piepsen wie Handys

Die Dohle ist der Vogel des Jahres 2011: Die Rabenvögel können so einiges und sind sehr schlau.  

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Vier Dohlen auf einem Ast: Die Vögel haben gerne viele Freunde. Foto: dapd
Klein, aber oho – dieser Ausspruch passt perfekt auf die Dohle, die zum Vogel des Jahres 2012 gewählt worden ist. Dieser kleine Rabenvogel wird nämlich ganz schön unterschätzt. Das liegt nicht nur an der geringen Größe, sondern auch an dem grau-schwarzen Federkleid der Dohle.

Früher dachte man, solche dunklen Vögel wie die Dohle, die Krähe oder der Rabe bringen Unglück. Die Menschen erzählten sich zum Beispiel, dass Hexen sich eine Dohle als Haustier halten würden. Also hielt man sich von Dohlen lieber fern. Deshalb hat es ziemlich lange gedauert, bis man herausgefunden hat, dass sie ein sehr intelligenter Vogel ist.

Der berühmte Verhaltensforscher Konrad Lorenz hat viel mit Dohlen gearbeitet und gezeigt, dass die taubengroßen Vögel mit den hellblauen Augen schnell lernen. So merken sie sich zum Beispiel, wer ihnen mal etwas Böses wollte und warnen ihre Artgenossen vor diesen Feinden mit ganz bestimmten Rufen. Sie können auch Stimmen anderer Vogelarten nachmachen. Sogar die Klingeltöne von Handys werden von manchen Dohlen nachgeahmt. Will die Dohle ein Nest in einem Schornstein bauen, lässt sie einen Zweig hineinfallen und hört so, wie tief er ist.

Die Dohle ist ein sogenannter Höhlenbrüter. Sie legt ihre Eier am liebsten als "Nachmieter" in ein großes Loch, das ein Schwarzspecht in einen Baumstamm gezimmert hat. Dohlen, die in Dörfern und Städten leben, bauen ihre Nester in Mauerlöchern, Kirchtürmen, Schornsteinen oder Dachstühlen. Senkrechte Mauern sind kein Problem für die Dohle, sie hält sich einfach mit dem Schnabel und den Krallen fest und klettert flugs hinauf. Genau von diesen Dachstühlen, Gebäudenischen und Mauerlöchern gibt es aber immer weniger, weil alte Häuser modernisiert werden und solche Lücken dabei verschwinden.

Das Lieblingsfressen der Dohle sind Larven, Schnecken und Würmer – frisch von der Wiese. Weil auch diese mehr und mehr den Äckern und Neubauten Platz machen müssen, ist die Zahl der Dohlen in Deutschland deutlich zurückgegangen.

In Baden-Württemberg brüten nur noch weniger als 1000 Paare. Die höchsten Brutplätze liegen auf 900 bis 1000 Meter auf der Schwäbischen Alb und im Schwarzwald, aber die meisten Dohlen leben in Städten und Dörfern. Hier kann man den gewitzten Vogel gut bei seinen Flugkünsten beobachten, die Dohle legt eine richtige Show hin und hat offensichtlich Spaß dabei. Neben viel Bewegung ist ihr aber auch das Familienleben sehr wichtig.

Dohlen suchen sich schon im ersten Lebensjahr einen Partner und bleiben mit dem ihr Leben lang zusammen. Ein Pärchen fliegt gemeinsam, baut gemeinsam ein Nest und geht gemeinsam auf Futtersuche. Das Männchen versorgt seine Liebste immer wieder mit Leckerbissen, zum Dank dafür bekommt er von ihr den grauen Nacken gekrault.

Weil die Dohle nicht gern allein unterwegs ist, lebt sie in sogenannten Kolonien – mit bis zu 100 anderen Dohlen. Und die helfen sich alle gegenseitig. Der Nachwuchs wird nicht nur von den eigenen Eltern gefüttert und betreut, sondern auch von anderen Altvögeln. Und wenn eine Dohle krank oder verletzt ist, kümmern sich die anderen liebevoll um sie.

Ressort: Neues für Kinder

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