"Sehen den Text als Lehrstück in Sachen Manipulation"
BZ-INTERVIEW: Gerd Heinz zum Dialog in der Hölle, einem fiktiven Gespräch Machiavellis und Montesquieus im Burghof Lörrach.
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Totengespräche kennt die europäische Literatur seit mehr als 2000 Jahren. Der Pariser Rechtsanwalt Maurice Joly lässtin der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in seinem "Dialogue aux Enfers" Niccolò Machiavelli und den Baron de Montesquieu in so einem fiktiven Gespräch aufeinandertreffen und montiert das zur Debatte um Moral und Macht, um demokratisch-republikanische Ideale und skrupellose Machtpolitik. Gerd Heinz und der Schauspieler Charles Brauer haben den Stoff als szenische Lesung aufgearbeitet und gastieren damit im Burghof Lörrach. Michael Baas hat Heinz dazu befragt.
BZ: Herr Heinz, historisch betrachtet ist Jolys Text eine Art Streitschrift, eine Abrechnung mit Napoleon III. und dessen um 1850 etablierter Despotie. Was macht diesen Stoff für Sie noch aktuell?Heinz: Wir sehen den Text als Lehrstück in Sachen Manipulation; Joly hat vor allem die zynische Anwendung des Machiavellismus interessiert und die ist nach vor aktuell, und zwar nicht nur im Rückblick auf die Diktaturen des ...