Startsignal

Schüler laufen 700 Kilometer von Lörrach nach Venedig

700 Kilometer in sieben Tagen – in Zeiten beinahe grenzenloser Mobilität erscheint das langsam. Doch zu Fuß ist das Vorhaben der Klasse 12a des Hans-Thoma-Gymnasiums (HTG) ein Marathon.  

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Und los geht’s: Zahlreiche Schaulustige haben die ersten Meter gesäumt. Foto: martin pfefferle

Jeder der Schülerinnen und Schüler läuft pro Tag etwa zwei Mal 40 Minuten lang. Das klingt machbar und ein ausgeklügelter Plan sorgt dafür, dass zwei Kleinbusse immer zur Stelle sind, wenn gewechselt wird. Die Herausforderung wird sein, das über sieben Tage durchzuhalten. Am Mittwoch gab Bürgermeisterin Dammann das Startsignal auf dem Marktplatz.

Ausgedacht hat sich diese physische wie psychische Herausforderung Sportlehrer und Wettkampfläufer Andreas Obrecht. Obrecht ist so etwas wie der Vor-Läufer in Lörrach. Unzählige Events hat er bereits organisiert, wie etwa den ebenfalls spektakulären 24-Stunden-Lauf am HTG.

Nervös ist keiner der Zwölftklässler. "Das wird morgen schon kommen", sagt Teresa Upschulte. Die 18-Jährige ist erst am zweiten Tag an der Reihe. Außerdem konnten die Schülerinnen und Schüler die Nacht auf heute noch einmal zu Hause verbringen. Zwar wurde noch bis Schopfheim gelaufen, aber von dort aus geht es erst heute so richtig los.

Erster Läufer ist Ben Nickel. Der A-Junioren-Fußballer vom FV Lörrach-Brombach trägt sozusagen die Staffeluhr. Bei dem Hightech-Zeitmesser handelt es sich um eine Leihgabe. Sie ist mit einem GPS-Empfänger ausgestattet und misst wirklich alles, was ein Läufer wissen will: Strecke, Höhenmeter und Geschwindigkeit.

Bis Mittwoch nächster Woche wird diese Uhr am Tag einige Male den Träger wechseln. Denn die Strecke Lörrach – Venedig verspricht kein Zuckerschlecken zu werden. Höhepunkt dürfte der dritte Tag werden, wenn auf dem Weg vom schweizerischen Klosters in den schweizerischen Alpen aus 2000 Höhenmeter zu absolvieren sind.

14 Schülerinnen und Schüler laufen, begleitet von Sportlehrer Obrecht, zwei Fahrern, die Väter von zwei Schülern sind, und einem Sportarzt. Die anderen Schülerinnen und Schüler sind derweil mit der Dokumentation beschäftigt. Denn es handelt sich bei dem sportlichen Vorhaben um eines im Rahmen der Projekttage. Schon vor dem Start wurden die Läuferinnen und Läufer interviewt, gefilmt und fotografiert. "Wir freuen uns drauf", sagte beispielsweise Schülerin Mika Wehmeyer. Während die Mädchen über ihre Vorfreude sprechen, nesteln die Jungs an ihren Lauf-Shirts und checken noch einmal die Ausrüstung.

Insgesamt eine stattliche Anzahl von 22 Sponsoren hat sich zusammengefunden, um den Lauf zu ermöglichen. So müssen die Schülerinnen und Schüler für diese besondere Art der Klassenreise lediglich 100 bis 200 Euro berappen. Zudem wurden die beiden Kleinbusse vom CVJM und der Matthäusgemeinde für einen Freundschaftspreis zur Verfügung gestellt.

Auch die Stadt hat sich nicht lumpen lassen und so war es einer der ersten Auftritte der neuen Sportkoordinatorin Julia Arndt und von Bürgermeisterin Marion Dammann, die Punkt 16 Uhr die Startkelle lautstark zusammenklappte. Dann ging es los, in südlicher Richtung raus aus der Innenstadt.

Marion Dammann hatte zuvor ihrer Hochachtung für die sportliche Herausforderung Ausdruck verliehen: "Vielleicht denkt ihr an der einen oder anderen anstrengenden Stelle an das schöne Lörrach und an das schöne Venedig." Denn, so Dammann, es werde sicherlich auch mühsame Passagen geben auf dem Weg nach und in Italien. An der Vorbereitung jedenfalls hat es nicht gemangelt. Seit einem halben Jahr wurde der Staffellauf akribisch durchgeplant, wurden Kilometer um Kilometer abgespult – immer mit Blickrichtung auf diesen langen Lauf, der die Klasse vor dem Abitur im Frühjahr 2012 noch einmal so richtig zusammenschweißen soll. Die Badische Zeitung wird verfolgen, wie der Lauf weitergeht.

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