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Regierungspräsidium Freiburg will erste Cannabis-Anbauvereine genehmigen

  • dpa

  • Sa, 28. September 2024, 09:49 Uhr
    Südwest

     

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Seit knapp drei Monaten können Vereine zum Anbau von Cannabis ihre Betriebserlaubnis beantragen. Dafür ist das Regierungspräsidium Freiburg in Baden-Württemberg zuständig – und gibt nun ein wichtiges Signal.

Eine Cannabispflanze - das wollen Soci...berg anbauen.<Bildquelle></Bildquelle>  | Foto: Georg Wendt (dpa)
Eine Cannabispflanze - das wollen Social Clubs bald auch in Baden-Württemberg anbauen. Foto: Georg Wendt (dpa)

Für Vereine zum Anbau von Cannabis soll es im Südwesten noch in diesem Herbst die ersten Betriebserlaubnisse geben. "Wir wollen so schnell liefern, wie es geht", sagte der Freiburger Regierungspräsident Carsten Gabbert der Deutschen Presse-Agentur. "Aber wir wollen es auch gründlich machen, weil das ein sensibles Thema ist." Seine Behörde ist landesweit für Genehmigungen verantwortlich.

In Baden-Württemberg stellten bisher 56 Vereine zum Anbau von Cannabis ihre Anträge. "Wir werden noch im Herbst die ersten Erlaubnisse erteilen. Wir sind auf dem richtigen Weg", sagte Gabbert. "Wir hören nicht, dass jemand sagt, dass wir sie ausbremsen", fügte er mit Blick auf die Anbauvereinigungen hinzu.

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Nach der Freigabe von Cannabis für Erwachsene und des privaten Anbaus mit zahlreichen Vorgaben war am 1. Juli eine zweite Stufe in Kraft getreten. Nicht kommerziellen Anbauvereinigungen mit bis zu 500 Mitgliedern wird es damit ermöglicht, an den Start zu gehen. Volljährige Menschen können dann Cannabis gemeinsam anbauen und untereinander zum Eigenkonsum abgeben. Die Clubs brauchen aber eine behördliche Erlaubnis. Vorgesehen sind auch regelmäßige Kontrollen.

Carsten Gabbert: Müssen Erfahrungen sammeln

"Wir sprechen über Suchtmittel und über die wichtige Frage des Jugendschutzes. Es handelt sich um etwas Neues, man muss dabei Erfahrungen sammeln", sagte Gabbert. Die Clubs gingen beim Thema Betriebserlaubnis seriös und professionell vor, der Kontakt sei gut. "Auch den Clubs geht es nicht um Schnellschüsse."

Das Regierungspräsidium hat sich nach eigenen Angaben vom Juni darauf eingestellt, letztlich von den Clubs eine dreistellige Zahl von Anträgen zu bekommen. "Die Anbauvereinigungen sind mit großer Begeisterung gestartet", sagte die verantwortliche Referatsleiterin Jutta Pollich. "Und dann landet man in einem Verwaltungsverfahren mit einem Gesetz, das ordentlich angewendet werden muss." Manche hätten es sich wohl leichter vorgestellt, meinte sie.

Woanders schon grünes Licht

In Niedersachsen und einigen anderen Bundesländern gab es nach früheren Angaben bereits Genehmigungen. "Jedes Land mag unterschiedliche Schwerpunkte setzen", sagte Gabbert. Man könne die Situation nicht allein über Zahlen erfassen: "Wir wollen das für Baden-Württemberg gut umsetzen, so wie uns Bund und Land das vorgegeben haben."

Pollich erinnerte daran, dass die Anbauvereinigungen bestimmte Abstände von Kinder- und Jugendeinrichtungen einhalten müssten. Die Vereine müssten sich später Kontrollen stellen: "Es ist für die Anbauvereinigungen nicht erfreulich, wenn sie schnell eine Erlaubnis haben, aber dann bei der Kontrolle nicht den Anforderungen entsprechen", sagte sie. Bei den Anträgen seien bisher alle Regierungsbezirke im Land gleichmäßig vertreten.

Generell ist Kiffen für Volljährige seit dem 1. April mit Beschränkungen legal. Seitdem erlaubt ist schon der Anbau von bis zu drei Pflanzen gleichzeitig in Privatwohnungen, aufbewahren darf man bis zu 50 Gramm Cannabis.

Ressort: Südwest

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Kommentare (3)

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Volker Wenk

9 seit 14. Jun 2023

Lieber Herr Knab, Ihr Einwand ist off-topic. Es gibt ein Gesetz, das nun angewandt wird und gut ist. Finden Sie sich damit ab oder wenn es Ihnen offensichtlich langweilig ist, dann recherchieren Sie mal Tote durch Alkoholkonsum.
Allen CSC Betreibern drücke ich die Daumen, dass alles so klappt, wie gewünscht. Haltet durch.

Matthias Knab

1013 seit 26. Mär 2020

Bei Marihuana ist der Gehalt des Wirkstoffs THC 2011 - 2021 um 57% gestiegen laut der Europäischen Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA).

Bei Haschisch hat der Wirkstoffgehalt im gleichen Zeitraum sogar um fast 200% zugenommen.

Die Pflanzen sind heute potenter und schädlicher als früher. Also noch mehr Risiko.

Auch in NL ist die Studienlage klar: "Die vorliegende Studie zeigt, dass bei niederländischen männlichen Schizophreniepatienten der Konsum von Cannabis mit einem viel früheren Ausbruch der Störung verbunden ist. Da ein frühes Auftreten mit einer schlechteren Prognose der Erkrankung verbunden ist, ist die Beziehung zwischen Cannabiskonsum und dem Risiko, eine früh einsetzende Form der Schizophrenie zu entwickeln, ein wichtiger Schwerpunkt für die zukünftige Forschung." https://ajp.psychiatryonline.org/doi/10.1176/appi.ajp.161.3.501

120 Kinder & Jugendliche warten auf einen Platz in der Psychiatrie der Uniklinik FR - bis zu 1 Jahr:
http://www.badische-zeitung.de/120-kinder-und-jugendliche-warten-auf-einen-platz-in-der-psychiatrie-der-freiburger-uniklinik

Auch in der "reichen" Schweiz: Alessandra (14) bekam trotz Suizidversuch keinen Klinikplatz:
http://www.blick.ch/politik/opfer-der-versorgungskrise-in-der-jugendpsychiatrie-alessandra-14-bekam-trotz-suizidversuch-keinen-klinikplatz-id19835206.html

Das Gesetz ist ein Fehler & wird noch viele Kollateralschäden bringen, & es wäre vermeidbar gewesen. We'll see. C. sollte weiter marginalisiert, nicht normalisiert werden.


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