Account/Login

Rauchen ist bäääh!

  • Sa, 17. Oktober 2009
    Neues für Kinder

     

Schüler finden Drogen schrecklich – und sprechen deshalb in ihren Klassen über das Thema Sucht

Monique erklärt ihren Klassenkameraden, was Sucht ist. Foto: Privat
1/2
Monique (10 Jahre) lebt in Lörrach. Immer wieder hat sie mittags Betrunkene am Bahnhof oder in der Innenstadt gesehen. Manchmal hat sie ein bisschen Angst bekommen. Sie war froh, wenn sie dort wieder weg war. Morgens auf dem Schulweg kam Monique an einem Haus vorbei, der Villa Schöpflin. "Suchtprävention" steht dort auf einem Schild. Was heißt das genau? Gehen dort Süchtige hin? Monique wollte es genau wissen, und hat nachgefragt. In der Villa Schöpflin hat man ihr vieles erklärt. Zum Beispiel, dass man dort nicht Süchtigen hilft, sondern alles dafür tut, dass Jugendliche gar nicht erst süchtig werden.

Monique fand das wichtig – und hat ein Referat in der Schule gehalten. Sie hat ihren Mitschülern erklärt, dass man nach verschiedenen Dingen süchtig sein kann. Nicht nur nach Alkohol, Zigaretten oder Drogen. Manche sind magersüchtig, hören auf zu essen und werden immer dünner. Andere spielen nur noch Computer. Wer süchtig ist, kann das, was er tut, nicht mehr kontrollieren. Er kann einfach nicht mehr damit aufhören.

Ein Mädchen aus Moniques Klasse hat erzählt, dass sie viel Schokolade isst. "Sie wollte wissen, ob sie auch süchtig ist", erzählt Monique. Die Klasse hat diskutiert, manche meinten ja, andere nein. "Wenn sie nicht damit aufhören kann, ist es eine Sucht, aber keine so schlimme wie Rauchen oder Trinken", sagt Monique. Auf eines ist sie besonders stolz: Das Mädchen hat ihr versprochen, dass sie nicht mehr so viel Schokolade essen will.

Monique findet es wichtig, dass man über Sucht spricht: "Kinder müssen wissen, was Sucht ist, damit sie gar nicht erst süchtig werden." In der Villa Schöpflin hat Monique erfahren, dass 1999 in der Gegend um Lörrach 16 Jugendliche ins Krankenhaus mussten, weil sie zu viel Alkohol getrunken hatten. 2008 waren es 80. "Die sind alle zwischen 13 und 18 Jahre alt. Ich finde das schrecklich", sagt sie. Monique ist sich sicher: Kinder in ihrem Alter sollten wissen, wie gefährlich Alkohol und Zigaretten sind. Lehrer und Eltern sollten sie informieren und Vorbilder sein. "Wenn vor der Schule Eltern stehen und rauchen, das nervt."

Franziska findet das auch. "Rauchen ist ungesund", erzählt sie. Vor kurzem hat sie bei einem Filmwettbewerb der KJG zum Thema Nichtrauchen mitgemacht. Franziska hat den Film nicht alleine gedreht, sondern mit den Jungs und Mädchen der KJG St. Michael aus Freiburg. KJG bedeutet Katholische junge Gemeinde. Einmal in der Woche trifft sich Franziska dort mit anderen Kindern zum spielen, reden, basteln.

Vor den Ferien haben sie mit ihren vier Gruppenleitern den Film "Rauchen ist bäääh!" gedreht. Im Film zeigt ein Schattentheater, ob Gott Rauchen gut oder schlecht findet. Antonijo (11) spielt einen Raucher, natürlich mit Papierzigarette. Beim Thema Rauchen gefällt ihm eines gar nicht: "Auch wenn man selber nicht raucht, wird man von Rauchern vergiftet." Franziska nickt. Sie hat den Text für die Schattenfiguren gesprochen. Mit dem Ergebnis ist sie zufrieden. Nicht nur sie, auch die Jury des KJG-Filmwettbewerbs: Franziska, Antonijo und ihr Team haben den dritten Preis gewonnen. Filmtipp: Wer den Film der KJG St. Michael sehen will, klickt einfach ins Internet auf http://www.kjg-freiburg.de

Ressort: Neues für Kinder

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel