Todesfahrt

Polizisten aus Baden-Württemberg unterstützen nach Anschlag in Magdeburg

Nach dem Anschlag mit fünf Toten und vielen Verletzten in Magdeburg hilft Baden-Württemberg mit Personal. Ministerpräsident Kretschmann und andere Politiker bekunden ihre Trauer.  

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Zwei Polizisten stehen am Mittag auf e...ie Sicherheitsvorkehrungen verschärft.  | Foto: Marius Bulling (dpa)
Zwei Polizisten stehen am Mittag auf einer Zufahrtsstraße zum Weihnachtsmarkt in Stuttgart. Nach der Attacke in Magdeburg wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Foto: Marius Bulling (dpa)
Nach dem tödlichen Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl Polizisten dorthin entsandt. Am Samstag seien unter anderem zwei Einsatzzüge mit knapp 80 Kolleginnen Polizistinnen und Polizisten nach Magdeburg gebracht worden. Am Samstagabend besuchte der CDU-Politiker den Stuttgarter Weihnachtsmarkt und machte sich ein Bild von den Sicherheitsvorkehrungen. Laut Strobl wurde die Polizeipräsenz nach Magdeburg, wie andernorts in Baden-Württemberg auch, hochgefahren - und damit die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Weihnachtsmärkte wurden nicht abgesagt.

Trauer in Baden-Württemberg

Die Bilder aus Magdeburg seien grausam, sagte Strobl am Samstagvormittag. "Für viele Menschen war es der erste Abend nach der letzten Arbeitswoche vor Weihnachten und sie wurden jäh und auf grausame Weise aus der Weihnachtsstimmung gerissen. Wir sind in Gedanken bei den Toten und Verletzten, ihren Angehörigen, ihren Familien und Freunden."

Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann bekundete seine Trauer um die Opfer der Attacke. "Das schreckliche Ereignis in Magdeburg erschüttert uns zutiefst – gerade in der Adventszeit, die eigentlich von Frieden, Besinnung und Gemeinschaft geprägt sein sollte. Meine Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und allen, die von diesem Anschlag betroffen sind", sagte der Grünen-Politiker.

Landtagspräsidentin Muhterem Aras betonte: "Die schreckliche Tat von Magdeburg macht fassungslos. Sie hat unsere Hoffnung auf friedvolle Weihnachten zerstört. Meine Gedanken sind bei den Opfern, ihren Familien und Freunden." Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz sagte: "Es ist unfassbar, wie eine solche Tat inmitten der vorweihnachtlichen Besinnlichkeit verübt werden konnte – an einem Ort, wo sich Familien und Kinder friedlich aufhielten. Die Brutalität trifft unser gesellschaftliches Grundvertrauen ins Mark."

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Manuel Hagel sagte: "Weihnachtsmärkte sind Orte, an denen wir zusammenkommen, Freude teilen und Hoffnung spüren – umso schrecklicher ist es, wenn dieses Gefühl von Sicherheit erschüttert wird. Unsere Gedanken und Gebete gelten den Verletzten, den Opfern und ihren Familien. In diesen schweren Stunden danken wir allen Einsatzkräften, die unermüdlich helfen."

Musik bleibt aus

Um der Trauer über die Opfer des Anschlags in Magdeburg Ausdruck zu verleihen, wurde auf dem Pforzheimer Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz keine Musik gespielt.

In Friedrichshafen wurden am Samstagabend fünf Feuerwehrfahrzeuge zur noch besseren Absicherung des Weihnachtsmarktes aufgestellt. Und zwar an Zufahrten, die sich technisch nicht komplett schließen ließen. "Das Ereignis in Magdeburg ist verstörend, auf genau solche Szenarien haben wir uns eingestellt", sagte Ravensburgs Polizeipräsident Uwe Stürmer.

Mutmaßlicher Täter in U-Haft

Nach dem Anschlag mit fünf Todesopfern und 200 Verletzten am Freitagabend war der mutmaßliche Täter zunächst in Polizeigewahrsam gebracht worden. Der Verdächtige ist ein als Islam-Kritiker bekannter Arzt aus Bernburg, der aus Saudi-Arabien stammt. Es handele sich um einen Einzeltäter, nach bisherigen Ermittlungen gebe es keine Hinweise auf einen zweiten Täter, teilten die Ermittler mit.
Todesfahrt von Magdeburg: Tatverdächtiger muss in U-Haft

Der Mann soll freigehaltene Rettungsgassen genutzt haben, um mit seinem Auto über den Weihnachtsmarkt zu rasen und mit großer Geschwindigkeit Menschen umzufahren. Nach Behördenangaben wurden vier Frauen im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren sowie ein neunjähriger Junge getötet. Der Angriff auf den Weihnachtsmarkt löste nicht nur in Deutschland Entsetzen und Trauer aus, auch aus dem Ausland gab es bestürzte Reaktionen.

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