Kaiserstühler Mundart

Pferde gehen die Bäume hoch

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
  | Foto: BZ-Grafik
Foto: BZ-Grafik
Man hat schon Pferde kotzen sehen, heißt es im Sprichwort. Dass sie Bäume hochklettern, erscheint dagegen noch weniger wahrscheinlich. "Wenn d Katz e Ross wär, kinnt ma an de Baim nuff ritte", lautet Spruch in der Alemannischen Mundart, die wohl auch am Kaiserstuhl geläufig ist. Die Dialektforscherin Friedel Scheer-Nahor findet besonderen Gefallen an der Redensart mit ihrem absurden Inhalt. Sie zeigt exemplarisch, wie reich die Ausdrucksformen im Dialekt sind.

Meine erste eigene, intensivere Begegnung mit dem Kaiserstühler Dialekt war in einer Ortschaftsratssitzung in Oberrotweil, die ich vor vielen Jahren als Berichterstatter besucht habe. Das war tatsächlich eine besondere Erfahrung, denn ich habe nur wenig von dem verstanden, was im Gremium verhandelt wurde. Und das, obwohl ich als gebürtiger Freiburger durchaus mit dem alemannischen Idiom vertraut war, dachte ich zumindest. Für den BZ-Artikel über die Ratssitzung mussten anderntags einige Telefonate geführt werden. Mittlerweile habe ich mich längst eingehört und das Verständnis macht keinerlei Probleme mehr. Im Gegenteil, ich höre Kaiserstühlerisch richtig gern. Sprechen kann ich es nach wie vor nicht, aber ich freue mich jedesmal, wenn ich sehe, wie viele junge Menschen am Kaiserstuhl ganz selbstverständlich und selbstbewusst ihre Mundart pflegen und hoch halten. Das macht Mut, dass es Kaiserstühlerisch auch in Zukunft noch als lebendige Mundart geben wird.
Schlagworte: kinnt ma an de Baim
PDF-Version herunterladen Fehler melden

Weitere Artikel