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Pfarrhaus in Grafenhausen wird verkauft

Das ehemalige Pfarrhaus in Grafenhausen soll verkauft werden. Der Pfarrgemeinderat und der Stiftungsrat der Seelsorgeeinheit Rust haben zugestimmt.  

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Das alte Pfarrhaus in Grafenhausen soll verkauft werden.   | Foto: Rudi Rest
Das alte Pfarrhaus in Grafenhausen soll verkauft werden. Foto: Rudi Rest
Der Grund für diesen Schritt liegt schon länger auf der Hand, erläutert Pfarrer Josef Rösch. Nachdem der letzte Pfarrer im Ruhestand Bernhard Kleiser (kürzlich ist er gestorben) vor drei Jahren aus der Wohnung ausgezogen war und größere Sanierungen anstehen, sah man sich zum Handeln verpflichtet. "Vielerorts stehen in den nächsten Jahren Gebäudeverkäufe an, die nicht mehr den Charakter von Einzelfällen haben wie in der Vergangenheit. Die absehbare künftige Entwicklung der Gemeindegliederzahlen durch Kirchenaustritte, der Mangel an Neupriestern sowie der finanziellen Ressourcen nötigt die Kirche, ihren Gebäudebestand rechtzeitig auf das nötige und finanzierbare Maß zu reduzieren", so Rösch.

Bis vor der Pandemie wurden in allen vier Pfarrhäusern der Seelsorgeeinheit Rust an unterschiedlichen Tagen Sprechstunden angeboten. Doch danach sei eine deutliche Veränderung des Publikumsverkehrs festgestellt worden und so sei man zum Entschluss gekommen, die Sprechstunden nur noch im neuen zentralen Pfarrhaus in Rust anzubieten. Nachdem das Ringsheimer Pfarrhaus schon verkauft ist, soll nun auch das barocke und denkmalgeschützte Gebäude in Grafenhausen verkauft und das Grundstück im Erbbaurecht vergeben werden.

Neben Kirche, Schul- und Rathaus gehört das Pfarrhaus zum zentralen Mittelpunkt des alten Ortskerns in Grafenhausen. So zählt das Pfarrhaus zu einem der ältesten Gebäude, das nach einem Brand 1690 wieder aufgebaut wurde. Durch Kriegsereignisse und Brandkatastrophen, aber auch durch den Wunsch auf Renovierung und Modernisierung wurden immer wieder tiefgreifende Veränderungen notwendig. Für mehr als 40 Pfarrer und deren Haushälterinnen ist das Pfarrhaus in den 300 Jahren zur Heimat geworden.

Das Pfarrhaus war auch eine Institution im sozialen Leben in der Gemeinde. So bildete es eine Anlaufstelle für Obdachlose und für Menschen, welche in Not oder großer Sorge waren. Bei vielen Pfarrern stand die Tür Tag und Nacht offen.

Die Größe des Gebäudes hing auch damit zusammen, dass Räume für die Haushälterin und ein Gästezimmer für einen Vikar, einen Mitbruder oder den Bischof bereitgestellt wurden. Dazu gab es das große Pfarrarchiv, in dem die Bücher über Geburten, Taufen, Eheschließungen und Todesfälle aufbewahrt werden mussten. Durch diese Aufbewahrung und Eintragungen kann bis heute Ahnenforschung bis in Detail betrieben werden.

Ressort: Kappel-Grafenhausen

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mo, 28. Oktober 2024: PDF-Version herunterladen

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