Odyssee eines Flüchtlingsjungen
Für Menschen ab 5: "Der kleine Ritter Trenk" im Theater Freiburg.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
nicht frei?
Die Odyssee dieses unbegleiteten Flüchtlingsjungen kommt als turbulentes Stationentheater auf die Bühne: Riesige Bäume schweben von der Decke, schon tappst Trenk ängstlich durch den dunklen Wald, stolpert über ein seltsames Mädchen, das ein Gaukler ist, und liefert sich eine lustige Wolf-Verfolgungsjagd samt Hypnosenummer. Mit Momme (Heiner Bomhard) geht es in die Stadt – und nun wird die Welt groß und bunt (Ausstattung: Sabina Moncys): Meterhohe Sandsteinmauern, ein Tor samt Zugbrücke, davor das Marktvolk. Die Musiker spielen dazu auf: Drehleier, Trommel und Schalmei, später wird auch eine E-Gitarre dabei sein (Band: Thomas Blau, Manuel Mühl, Tim Schicker, Peer Kaliss). Genau so stellt man sich mittelalterliches Treiben vor, hier ist das Wimmelbild noch um witzige Details bereichert: "Leute, kauft Ratten!" kräht die gruselige Alte mit dem fahrbaren Bullerofen, während Zauberkünstler Momme der Apfelfrau eine meterlange Girlande aus dem Ohr zieht und ein Adelsbürschchen mit seinem Pappmachépferd in die Ware tänzelt.
Dieser schusselige Zink (Martin Weigel) ist dann auch Trenks Rettung: Der will nämlich gar nicht Ritter werden, sondern viel lieber Zuckerbäcker – und so tauschen die beiden per Schattentheater flugs die Kleider. In der Burg vom dicken Hans (Holger Kunkel) fällt dieser Betrug zum Glück nur seiner gewitzten Tochter Thekla (Lena Drieschner) auf. Und auch die will nicht, was sie soll: Statt öder Stickerei übt sie heimlich mit der Erbsenschleuder für große Abenteuer. Eigenwillige Helden, die zusammen halten und beherzt ihre Rollen brechen – schon das ist bester Mutmachstoff. Dazu kommt kraftvoll-lockeres Schauspiel in rasenden Rollenwechseln, ein Augenschmaus sind die opulenten Bilderbuchszenen bei Burgüberfall, Turnier und Drachenjagd. 75 Minuten mit Happy End, die vergehen wie im Fluge – und gerade in ihrer Märchenhaftigkeit Denkfutter bieten.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ